Drohendes Garchinger Regionalliga-Aus eine Extra-Chance für Schalding?

11.04.2017 | Stand 11.04.2017, 17:38 Uhr

Regionalliga-Eröffnungsspiel in Schalding: Ob auch nächste Saison im Passauer Westen Regionalliga-Fußball gespielt wird, ist noch offen. − Foto: Lakota

Die seit Wochen andauernde Diskussion um die fünfgleisige Fußball-Regionalliga hat in den letzten Tagen sowohl Befürwortern als auch Gegnern neuen Gesprächsstoff geliefert: Der VfR Garching, der am Gründonnerstag beim SV Schalding-Heining gastiert, sorgte am Dienstag mit der Ankündigung eines möglichen Rückzuges aus der Regionalliga Bayern für großes Aufsehen.

Am Samstag fand die Auslosung zur umstrittenen Aufstiegsrelegation statt, am Montag wurde bekannt, dass neben den 18 derzeitigen Mitgliedern der Regionalliga Bayern auch elf Bayernligisten und Drittligist Regensburg die Bewerbungsunterlagen eingereicht haben. Neuer Rekord! Doch jetzt meldete sich der sportlich fast schon gerettete Aufsteiger aus Garching zu Wort und erklärte, dass er nicht weitermachen könne, wenn sich die finanziellen Bedingungen nicht ändern: "Der Spielbetrieb bis zum Saisonende ist mit allen Verpflichtungen gesichert. Aber so geht’s nicht weiter, das schaffen wir aus eigener Kraft nicht", sagt Franz Hölzl auf Nachfrage von heimatsport.de. Der Garchinger Abteilungsleiter möchte das als Weckruf verstanden wissen: "Wir rufen um Hilfe. Wir brauchen neue Sponsoren und Sicherheiten. Es geht nicht um sehr viel Geld, aber wenn die Leute wollen, dass es in Garching weiter Regionalliga-Fußball gibt, müssen sie uns helfen. Allein über Zuschauereinnahmen schaffen wird das nicht, obwohl wir unseren Schnitt deutlich gesteigert haben. Da machen wir viel dafür und sind auch gut aufgestellt."

Rund 35 000 Euro beträgt die aktuelle Unterdeckung der Garchinger, die ja vor der Saison keine großen Investitionen tätigen mussten, da sie schon 2014/15 der Regionalliga angehört haben und Auflagen somit weitgehend erfüllt waren. Im Vergleich zu einer Saison in der Bayernliga rechnet Hölzl für den VfR mit Mehrausgaben von rund 20 000 Euro: "Das sind vor allem die Kosten für Schiedsrichter, Busfahrten, Sicherheitsspiele und erhöhte Verbandsabgaben. Für uns sind 5000 Euro schon eine Kante, wo andere in 10000er-Stufen rechnen, denken wir in 1000er-Schritten." Bislang konnten Defizite aus Rücklagen des Vereins abgefedert werden, doch auf Dauer ist das nicht möglich. Hölzl: "Wir sind zuversichtlich, dass wir jetzt ein Zeichen setzen können. Vielleicht ergeben sich ja Aktionen, mit denen Gelder generiert werden können, erste Rückmeldungen haben wir schon, müssen aber abwarten. Ein Rückzug wäre die letzte Option."

Bei einem Garchinger Rückzug aus der Regionalliga wäre dem SV Schalding-Heining bei 15 Punkten Vorsprung auf das aktuelle Schlusslicht Bayern Hof zumindest die Relegation wohl nicht mehr zu nehmen. Für die Schaldinger, die am Donnerstag gegen Garching spielen, hat die aktuelle Garchinger Misere aber keine Bedeutung: "Das darf uns nicht interessieren. Wir haben ein wichtiges Spiel und müssen uns auf uns konzentrieren, da gibt es genügend Aufgaben. Die Garchinger Situation können wir aus der Ferne gar nicht einschätzen. Sicher ist nur, dass es Vereine wie Garching, Schalding oder Buchbach in einer dreigleisigen Regionalliga gar nicht gäbe", sagte Abteilungsleiter Markus Clemens auf Nachfrage.

− M.B.