Drittligist Erfurt in Schieflage: Spieler bekommen kein Gehalt mehr – jetzt will der Präsident das Geld vorstrecken

15.11.2017 | Stand 15.11.2017, 15:50 Uhr

Rot-Weiß Erfurt, hier eine Szene vom DFB-Pokal-Spiel gegen Hoffenheim, hat große finanzielle Probleme. − Foto: dpa

Fußball-Drittligist Rot-Weiß Erfurt kann derzeit seinen Spielern keine Gehälter zahlen. "Aktuell haben wir als Präsidium keinen Zugriff auf die Vereinskonten, so dass die Auszahlung der Spielergehälter nicht wie gewohnt erfolgen kann", sagte Präsident Frank Nowag in einer Vereins-Mitteilung des Tabellenletzten vom Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach die Spieler der Thüringer ihr monatliches Gehalt nicht wie erwartet erhalten.

Präsident Nowag kündigte an, dass er und der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Kästner die Gelder bis zu einer zufriedenstellenden Aufklärung auslegen werden. "Wir hoffen sehr, diese bedauerliche und unhaltbare Situation in den kommenden Tagen zu klären", betonte Nowag.

Den Verein drücken Schulden in Millionenhöhe. "Nach ersten Einschätzungen sollen die Schulden bei 6,795 Millionen Euro liegen", erklärte Nowag beim Sporttalk "Im Steigerwaldstadion". Wie es beim Tabellenletzten weitergeht, soll nach genauer Kenntnis aller Zahlen auf der Mitgliederversammlung am 1. Dezember entschieden werden. "Ob eine Insolvenz vermieden werden kann oder sogar sinnvoll wäre, hängt von mehreren Faktoren ab. Auf jeden Fall müssen wir uns entschulden und schnellstens die sportliche Situation verbessern", sagte Nowag.