Schraudner, Bernkopf, Kern
Drei Kandidaten, ein Amt: So ticken die Bewerber auf die Präsidentschaft im Bayerischen Fußball-Verband

16.06.2022 | Stand 19.09.2023, 3:19 Uhr

Sie wollen Rainer Koch als BFV-Präsident beerben: Robert Schraudner (v.l.), Christian Bernkopf und Dr. Christoph Kern. −Fotos: BFV

18 Jahre lang stand Dr. Rainer Koch(63) an der Spitze des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV). In gut einer Woche geht seine Zeit zu Ende. Beim Verbandstag in Bad Gögging (24./25. Juni) müssen die Delegierten einen Nachfolger wählen. Drei Kandidaten stellen sich zur Abstimmung. In einer Online-Gesprächsrunde haben sie sich am Mittwoch vorgestellt.

Robert Schraudner

Vita
Alter: 58 Jahre
Beruf: Geschäftsführer
Familienstand: verheiratet, vier Kinder
Heimatverein: TSV Waldtrudering (Kreis München)
Funktionen im BFV:
Bezirks-Schiedsrichterausschuss Oberbayern (1994 bis 2010), Schiedsrichter-Obmann Oberbayern (2010 bis 2015), stellv. Bezirks-Vorsitzender Oberbayern (2014 bis 2015), Vorstandsmitglied (seit 2015), Vizepräsident (seit 2017)

Darum tritt er an
Schraudner hat es sich zum Ziel gesetzt, den Verband zu "erneuern" und sieht Verbesserungsbedarf bei der Kommunikation mit Vereinen und Mitarbeitern. "Es geht darum, die Basis stärker einzubinden", sagt er. Er wolle dazu beitragen, dass der Fußball in Bayern die attraktivste Sportart bleibt, der Mitgliederschwund müsse gestoppt werden. Als hauptamtlicher Geschäftsführer seines Heimatvereins bringe er die perfekte Mischung aus Führungserfahrung und Basisarbeit mit.

Christian Bernkopf

Vita
Alter: 44 Jahre
Beruf: Fertigungsleiter
Familienstand: ledig
Heimatverein: SV Rathsmannsdorf (Kreis Niederbayern Ost)
Funktionen im BFV: Kreis-Vorsitzender und Kreis-Spielleiter Passau (2013 bis 2018), Kreis-Vorsitzender Niederbayern Ost (2018 bis 2022), stellv. Bezirksvorsitzender Niederbayern (2018 bis 2022), Betreuer Landesliga Südost (2018 bis 2022)

Darum tritt er an
Bernkopf sieht sich als "großer Underdog", bezeichnet sich als "Freund der klaren Worte", will Probleme offen ansprechen. Die größte Herausforderung sei das Thema Ehrenamt, für das die Menschen wieder begeistert werden müssten. Dazu brauche es praxistauglichere Regeln und Gesetze für Vereine. Außerdem benötige der Amateurfußball ein positiveres Image, mit negativen Schlagzeilen vergraule man Ehrenamtliche. Er selbst habe "einen guten Draht zum Verband und zu den Vereinen."

Dr. Christoph Kern



Vita
Alter: 39 Jahre
Beruf: Jurist
Familienstand: verheiratet, zwei Kinder
Heimatverein: SSV Wildpoldsried (Allgäu)
Funktionen im BFV:
Mitglied im Bezirks-Schiedsrichter-Ausschuss, Bezirks-Schiedsrichter-Obmann, Vorsitzender Sportgericht Bayern, Bezirksvorsitzender Schwaben

Darum tritt er an
Für Kern bietet Kochs Abgang "die ideale Situation für einen Generationenwechsel und frischen Wind an der BFV-Spitze". Er wolle "eingefahrene Strukturen aufbrechen". Als Präsident möchte er "den Schwerpunkt auf Bayern legen, nahbar und ehrlich sein und kritisches Feedback annehmen". Wichtig seien ihm auch Diskussionen auf Augenhöhe, betont Kern, der sich als Teamplayer bezeichnet. Aufgaben im Verband würde er auf mehr Schultern verteilen. "Das bringt uns andere Blickwinkel."