Donnerwetter von Wacker-Coach Schellenberg: "Das wird Konsequenzen haben"

21.10.2019 | Stand 19.09.2023, 1:20 Uhr
Michael Buchholz

Mit kritischem Blick am Spielfeldrand: Trainer Wolfgang Schellenberg (l.) und sein "Co" Ronald Schmidt.

Unmutsbekundungen, Pfiffe, Kopfschütteln – die ganz offensichtlich ständig abnehmende Fangemeinde hatte für die blutleere Darbietung des SV Wacker Burghausen bei der 0:2-Niederlage am Samstag gegen den TSV Aubstadt kein Verständnis und auch Trainer Wolfgang Schellenberg sparte nach der dritten Pleite in Serie nicht mit Kritik.

Weil die Kellerkinder der Fußball-Regionalliga Bayern am 16. Spieltag fast durch die Bank leer ausgingen, beträgt der Abstand zur Relegationszone noch fünf Punkte, aber die Art und Weise, wie sich die Mannschaft den 680 verärgerten Zuschauern präsentierte, verheißt nichts Gutes. "Die erste Halbzeit ist mit nichts zu entschuldigen. Sowohl läuferisch wie kämpferisch hat die Einstellung überhaupt nicht gepasst", schimpfte Schellenberg und legte nach: "Einige Spieler sind ganz weit weg von dem, wo sie mal waren. Und erst recht von ihren Ansprüchen."

Einen einzigen Schuss aufs Tor gaben die Burghauser in den gesamten 90 Minuten ab, den Versuch von Thomas Winklbauer, der erstmals in dieser Saison in der Startelf stand, entschärfte aber Daniel Mack (16.). Einen 25-Meter-Freistoß von Matthias Stingl, der knapp am Posten vorbeiflog (65.), darf man auch noch als gelungene Aktion werten, ansonsten agierte die Mannschaft auf erschreckendem Niveau. Nach einem gewaltigen Kabinen-Donnerwetter von Schellenberg war im zweiten Abschnitt zumindest so etwas wie Wille erkennbar. "Da haben wir uns wenigstens bemüht, aber die Umsetzung war nicht akzeptabel. Das wird Konsequenzen haben", drohte der Wacker-Coach, der zur Pause Thorsten Nicklas vom Feld nahm, der völlig von der Rolle war. Im Prinzip hätte Schellenberg aber die halbe Mannschaft austauschen müssen. Normalform hat eigentlich nur Keeper Egon Weber gezeigt, der seine Truppe mit starken Paraden vor einer höheren Niederlage bewahrte.

Sicherlich haben viele Leistungsträger wegen Verletzung, Sperren oder Krankheit gefehlt, oft zerreißen sich die Spieler, die auf dem Feld stehen, dann aber erst recht, doch davon war nichts zu sehen. Und als sie nach der Pause zumindest etwas mehr Ehrgeiz an den Tag legten, fehlte es spielerisch an allen Ecken und Enden. Unzählige Missverständnisse, schwaches Stellungsspiel und serienweise Fehlpässe – gerade so, als hätten die Akteure noch nie miteinander Fußball gespielt oder gar trainiert. Schellenberg: "Als einzigen Grund für die Leistung kann man vielleicht noch die Verunsicherung nach den letzten Spielen gelten lassen."