Der Sturm im freien Fall: Sorgen in Hauzenberg – "Jetzt geht’s ans Eingemachte"

10.04.2017 | Stand 18.09.2023, 23:54 Uhr

"Nach dem Spieltag muss jeder wissen, worum es geht", sagte ein selbstkritischer Hauzenberg-Coach Alex Geiger. − Foto: Kaiser

Die Luft wird dünner und dünner am Staffelberg: Es ist wieder Abstiegskampf angesagt für den FC Sturm Hauzenberg. Die Mannschaft von Spielertrainer Alexander Geiger konnte den Schwung durch den Einzug ins Totopokal-Halbfinale unter der Woche nicht in den Liga-Alltag mitnehmen. Im Gegenteil − mit der Niederlage gegen Klaus Augenthalers SV Donaustauf hat der Sturm das dritte Ligaspiel in Folge verloren und wartet weiter auf den ersten Dreier 2017. Hauzenberg im freien Fall: Nur noch zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf die Relegationsplätze.

"Nach dem Spieltag muss jeder wissen, worum es geht", sagte ein selbstkritischer Alex Geiger nach dem Schlusspfiff in Anspielung auf die Tabelle: Mit Seebach, Etzenricht und Neukirchen konnten gleich drei Gegner, die der FC Sturm eigentlich schon weit hinter sich gelassen hatte, wieder gefährlich nahe aufschließen. "Da sind jetzt sechs, sieben Mannschaften auf ein paar Punkte beisammen. Wir wollten eigentlich vermeiden, dass wir jetzt gegen diese Gegner so unter Druck stehen. Jetzt haben wir es uns selbst eingebrockt. Eine Überraschung gegen eines der Top-Teams hätte uns gut getan."

So ein Top-Team ist beispielsweise der SV Donaustauf, die Augenthaler-Elf belegt Platz zwei. Doch während Hauzenberg im Herbst auch gegen die Tabellenoberen immer wieder glänzen konnte und Zählbares mitnahm, läuft derzeit einfach gar nichts zusammen. Im Hinspiel ließ sich Donaustauf noch von den ihnen mit 3:0 abwatschen – jetzt gelang die verdiente Revanche.

Dabei hatte es wie so oft in letzter Zeit eigentlich lange nicht schlecht ausgesehen für die Einheimischen. Nach vorne lief zwar fast nichts zusammen, doch hinten präsentierte sich der Sturm lange sehr stabil. "Die Devise war, hinten gut zu stehen", sagte Geiger. Und sein Konzept ging eine Halbzeit lang auch prima auf, Donaustauf kam kein einziges Mal gefährlich vor den Kasten von FC-Torwart Michael Hellauer.

Doch Anfang der zweiten Halbzeit, gerade als der Sturm eigentlich dabei war, auch nach vorne besser ins Spiel zu finden, stand es plötzlich 1:0 für die Gäste dank Leonardo Isidoro Martins, dem der Ball vor die Füße fiel – weil der Sturm die Kugel trotz mehrerer Gelegenheiten nicht hinten rausbrachte. Coach Geiger: "Wir können den Ball drei Mal nicht klären und dann haut der das Ding aus 20 Metern in den Winkel. Es ist im Moment der Wahnsinn, wir werden für jede Kleinigkeit bestraft."

Der Gastgeber zeigte dann Nehmerqualitäten – und hatte sogar die Riesen-Chance zum Ausgleich: Severin Hirz spritzte im Mittelfeld in einen schwachen Pass der Donaustaufer und passte in den Lauf von Flügel-Flitzer Stephan Schätzl, doch der 30-Jährige scheiterte im Eins-gegen-eins am Donaustaufer Keeper Daniel Hanke. Besser machte es dann wieder Isidoro Martins, der nach einem weiten Abstoß plötzlich auf links durch war und aus ähnlicher Position wie kurz vorher Schätzl staubtrocken zur Vorentscheidung einnetzte.

Donaustauf reichten zwei gute Szenen zum Sieg – wieder mal war der Gegner einfach kaltschnäuziger als der Sturm."Wir hatten durch Stephan die hundertprozentige Chance zum Ausgleich und machen sie nicht, der Gegner dann eben schon. Deshalb stehen wir jetzt ziemlich weit unten", sagte Geiger und schwor seine Mannschaft auch gleich auf die kommenden Wochen ein. "Jetzt kommen nur noch Sechs-Punkte-Spiele, wo es ans Eingemachte geht." Der Sturm muss endlich liefern, es ist schon jetzt richtig eng.