Der Machtkampf bei 1860 geht weiter: Ismaik-Statthalter will Präsident werden

18.01.2019 | Stand 18.01.2019, 9:58 Uhr

Will offenbar wieder mehr Einfluss bei 1860 München: Investor Hasan Ismaik. Sein Stellvertreter in München Saki Stimoniaris will nun für das Amt des Präsidenten kandidieren. −Foto: dpa

Der Sprecher des umstrittenen Investors Hasan Ismaik beim TSV 1860 München, Saki Stimoniaris, will Präsident des Fußball-Drittligisten werden. "1860 braucht einen Präsidenten, der die Kräfte bündelt und sich aktiv für ein Miteinander in allen Gremien des Vereins einsetzt", erklärte der 47-Jährige am Freitag. Der 1860-Aufsichtsrat Stimoniaris hat nach eigenen Angaben tags zuvor seine Bewerbungsunterlagen dem Verwaltungsrat geschickt.

"Sollte meine Position als Stellvertreter des Mehrheitsgesellschafters der KGaA in Verbindung mit dem Präsidentenamt des e.V. kritisch hinterfragt werden, so möchte ich diesbezüglich betonen: unabhängig davon, dass auch der amtierende Präsident problemlos einem Lager zugeordnet werden könnte, sehe ich gerade in der Überwindung des Lagerdenkens bei 1860 meine größte Herausforderung", erklärte Stimoniaris.

Als Ziele sieht Stimoniaris, "eine zukunftsfähige Spielstätte" zu finden, "sollte der grundlegende Umbau des Grünwalder Stadions nicht umsetzbar sein." Außerdem will er die renommierte Jugendarbeit der Löwen wieder in den Fokus rücken: "Es bedarf nicht nur mehr Geld für die Nachwuchsarbeit, sondern auch ein neues Konzept für die Förderung
unserer Jugend."

Die Profi-Fußballabteilung der "Löwen" wurde 2002 aus dem Gesamtverein in die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA ausgegliedert. 49 Prozent der Anteile hält seit Juni 2011 der jordanische Gesellschafter Ismaik, der immer wieder auf mehr Einfluss pocht.

Seit Juli 2017 ist Robert Reisinger gewählter Präsident von 1860 München. Er gilt als harter Kritiker von Hasan Ismaik und unterstützt den Kurs der Emanzipierung des Vereins vom Investor. Nach dem Absturz in die Regionalliga hatte der heute 55-Jährige den Posten vom zurückgetretenen Peter Cassalette zunächst übergangsweise übernommen. In diesem Jahr wird beim TSV wieder gewählt.

− dpa/aug