Zwischenbilanz der Kreisliga Bayerwald
Der Abstiegskampf beginnt mit Platz 5 – Überraschungen und Enttäuschungen der Herbstrunde

28.11.2016 | Stand 18.09.2023, 22:39 Uhr

Zwei Sorgenkinder der Kreisliga: Der SV Hintereben um Martin Rosenberger (r.) und der TSV Mauth mit Niko Herzig. − Foto: Duschl

Während sich vier Mannschaften in der Kreisliga Bayerwald um die Meisterschaft bzw. den Aufstiegsrelegationsplatz streiten, kämpfen die Vereine ab Platz 5 um die Existenz in der Liga. In der Heimatsport-Analyse lesen Sie von positiven Überraschungen sowie herben Enttäuschungen.

Spvgg Kirchdorf-Epp.Die Elf von Spielertrainer Marco Eder konnte die gute Frühjahrsform der Vor-Saison bestätigen. Trotz einer 1:4-Auftaktniederlage in Hauzenberg gelang den Kirchdorfern ein passabler Saisonstart und die Spvgg setzte sich, angeführt von ihrem Toptorjäger Pavel Marianus (11 Treffer) und Abwehr-Ass Max Hartl, im Mittelfeld fest. Zuletzt verpasste es die Eder-Truppe sich entscheidend von der Abstiegszone abzusetzen. Zwei 0:1-Niederlagen gegen Grainet und Mauth bedeuten trotz Platz fünf lediglich fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Fazit: Ein gesicherter Mittelfeldplatz ist wahrscheinlich.

TSV SchönbergDer Aufsteiger gehört zu den positiven Überraschungen. Gerade zu Hause stellen die Jungs von Coach Mario Walter die Gegner vor große Probleme. Selbst Spitzenteams wie Grainet (1:0), Hauzenberg II (1:1) und Perlesreut (1:0) erinnern sich ungern an die Auftritte bei den kampfstarken Schönbergern um Abwehrmann und Dauerbrenner Martin Stochl. Umso bitterer, dass man ausgerechnet gegen Schlusslicht Untermitterdorf zwei Niederlagen einstecken musste und so den Blick trotz einer bisher sehr guten Saison weiterhin nach hinten richten muss.

Fazit: Biebl, Schreindl und Co. sind mit ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit für jeden Gegner unangenehm und deshalb dürfte einem weiteren Kreisliga-Jahr nichts im Weg stehen.

SV Riedlhütte Etwas weiter vorne hätte man die Beyer-Elf durchaus erwarten können. Riedlhütte hinkt seiner starken Vorjahresform meilenweit hinterher. In der Offensive fehlte oft die Durchschlagskraft. Das mag auch am Fehlen von Leistungsträgern wie Daniel Kaatz liegen, der sich einen Syndesmosebandriss zugezogen hatte. Positiv stimmt die Verantwortlichen die Entwicklung der Youngsters, wie Julian Beer, der mit fünf Treffern die interne Torschützenliste anführt.

Fazit: Der SVR ist stark genug aufgestellt, um sich frühzeitig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden.

SV ThurmansbangDer Aufstieg fand nur schwer in die Saison. Nur ein Sieg nach sechs Spielen bedeutete von Beginn an Abstiegskampf pur. Den nahm die Mannschaft von Stefan Braml dann aber bedingungslos an und spielt eine gute Runde in der neuen Liga. Positiv dabei ist, dass Antreiber Max Maier und Co. vor allem in den Spielen gegen die direkten Konkurrenten fleißig punkten und sich so eine gute Ausgangslage für die Frühjahrsrunde erarbeiteten. Mit Torjäger Rudi Zierler (11 Tore) und Spielgestalter Christoph Berndl (5) hat man zudem zwei Ausnahmespieler in seinen Reihen, die Spiele im Alleingang entscheiden können.

Fazit: Bleiben die Leistungsträger fit hat Thurmansbang sehr gute Chancen die Liga zu halten.

TSV Mauth Die wohl größte Enttäuschung der bisherigen Kreisliga-Spielzeit. Als Aufstiegsfavorit gehandelt, sorgte der Traditionsverein gleich für Aufsehen, als Trainer Klaus Gibis und Abteilungsleiter Fritz Gibis nach dem 1. Spieltag zurücktraten. Interimsmäßig übernahm Thomas Fuchs, der allerdings nur bis Winter zugesagt hat und die Verantwortlichen nun bei der Suche nach einem neuen Übungsleiter unterstützt (siehe Kasten rechts). Zumindest konnte beim 1:0 bei Kirchdorf ein versöhnliches Ende einer verkorksten Herbstserie erreicht werden.

Fazit: Der TSV muss im Winter die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Frühjahrsrunde schaffen. Die Mannschaft hat das Zeug jeden Gegner zu schlagen. So richtig sicher können sich die treuen Fans aber scheinbar nie sein.

SV PrackenbachDer Start verlief für den Bezirksliga-Absteiger alles andere als optimal. Zwei Niederlagen setzte es eine Klasse tiefer gleich zu Beginn. Danach fing sich die Truppe von Coach Martin Breu. Sportlich musste sich der SVP in den darauffolgenden neun Spielen nur gegen das Spitzenteam Grainet geschlagen geben. Bitter allerdings, dass im Spiel gegen Schönberg (3:3) der Einsatz des nicht spielberechtigten Martin Slajs mit vier Punkten Abzug bestraft wurde. Aber auch die Leistungen auf dem Platz zuletzt führten dazu, dass Huber, Kasyk und Co. tief in den Abstiegsstrudel gezogen wurden. Seit Mitte September konnte Prackenbach nur einmal gewinnen und steht somit im Frühjahr unter Zugzwang.

Fazit: Der Punktabzug könnte dem SV Prackenbach noch sehr weh tun. Die individuelle Qualität gepaart mit der altbekannten Heimstärke machen aber Hoffnung auf den Klassenerhalt.

1. FC ViechtachPunktgleich mit dem SV Prackenbach belegt der FC Viechtach aktuell den Abstiegsrelegationsplatz. Spielertrainer Christian Schiller und sein Team zeigten in der Hinserie zwei Gesichter. Einem katastrophalen Saisonstart mit fünf Niederlagen in sechs Spielen folgte ein "Zwischensprint". Danach brach die Truppe um Routinier Walter Spielbauer (34) wieder ein und es folgte eine weitere Niederlagenserie, die wie in der Hinrunde nur vom 4:2-Sieg über Schlusslicht Untermitterdorf etwas abgefedert werden konnte. Der Start ins Frühjahr hat es mit den Heimpartien gegen Mauth und Grainet sowie der Reise nach Perlesreut richtig in sich.

Fazit: Eine weitere Negativserie wäre für den FCV bei noch neun verbleibenden Spielen fatal.

SV Hintereben"Eine individuell sehr gut besetzte Truppe" erwarten die meisten Trainer, wenn sie zum SV Hintereben befragt werden. In der Tat braucht die Mannschaft um die Leitwölfe Christian und Markus Strobl sich mit ihren fußballerischen Fähigkeiten nicht zu verstecken. Das zeigen die Achtungserfolge gegen Hauzenberg II und Zwiesel (jeweils 1:1). Allerdings brachte die Elf von Trainer Franz Gibis die vorhandenen Pferdestärke zu selten auf die Straße. Lediglich ein Sieg aus den letzten zehn Spielen sind Indiz dafür, dass man im Moment nicht zu Unrecht auf dem ersten Direktabstiegsplatz steht.

Fazit: Die HSV-Kicker dürfen die Situation nicht unterschätzen, sonst droht der Gang in die Kreisklasse. Besinnen sich Mandl, Süß und Co. auf ihre Stärken ist ihnen allerdings bei jedem Gegner etwas zuzutrauen.

SV Hutthurm IIDie Hutthurmer Landesliga-Reserve ist die Wundertüte der Liga. 33 eingesetzte Spieler sind mit ein Grund dafür, dass nicht nur die Gegner sich extrem schwer tun, den Aufsteiger einschätzen zu können. Das führt dazu, dass die Hutthurmer Reserve gelegentlich nicht einspielt wirkt. Das zeigt auch die magere Torausbeute. Mit 16 Treffern aus 17 Spielen stellt man den mit Abstand schlechtesten Angriff der Liga.

Fazit: Bei der Hutthurmer Reserve wird im Frühjahr auch viel vom Zustand der ersten Mannschaft abhängig sein, die im Moment ebenfalls im Abstiegskampf steckt.

FC UntermitterdorfFür den FCU läuft es in dieser Saison überhaupt nicht. Zuletzt zeigte man gegen das Top-Team aus Zwiesel eine ansprechende Leistung (3:4). Nach vorne spielen die Mannen um Spielertrainer und Spielmacher Alfred Pröll einen gefälligen Fußball und sie haben im Sturm mit "Gü" Weinmann einen Vollstrecker, der jeder Kreisliga-Mannschaft gut zu Gesicht stehen würde. Zwölfmal netzte der Torjäger bereits wieder ein. Insgesamt erzielte man nur ein Tor weniger, als im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt. Da standen allerdings bereits acht Punkte mehr auf dem Konto, weil man defensiv viel weniger zuließ, als in dieser Spielzeit. Im Schnitt kassieren die Untermitterdorfer pro Spiel 2,35 Tore. Ein Wert der die Kreisligatauglichkeit dann doch schwer in Frage stellt.

Fazit: Rechnerisch ist noch alles drin. Allerdings muss die Defensivarbeit deutlich verbessert werden.