"Den Arsch wirklich hochbringen tut keiner": Viechtacher Referees droht das Aus – Fusion als letzte Chance?

09.02.2015 | Stand 09.02.2015, 15:02 Uhr

Christian Engl (von rechts) und Franz Bachinger diskutierten mit den Schiedsrichtern aus dem oberen Wald in Viechtach über mögliche Zukunftsszenarien. − Foto: Pangerl

Wie geht es weiter mit der Schiedsrichtergruppe Kötzting-Viechtach? Diese Frage beschäftigt nicht nur die betroffenen Referees zwischen Stachesried und Ruhmannsfelden, sondern auch die Spitze der niederbayerischen Fußballfunktionäre. BFV-Bezirkschef Christian Engl, Bezirksschiedsrichterobmann Franz Bachinger sowie die beiden Mitglieder des Bezirksschiedsrichterausschusses Walter Amberger und Robert Fischer waren in der Monatsversammlung der Schiris aus dem oberen Wald zu Gast, um über das drohende Aus der Gruppe bzw. deren mögliches Fortbestehen zu diskutieren. In der mitunter emotional geführten Debatte wurde deutlich, dass es keine einfache Lösung für die Probleme der Kötztinger Gruppe gibt. Letzte Chance könnte die Fusion mit einer benachbarten Gruppe bieten – sofern diese gewollt ist.

Hintergrund: Bereits seit längerem plagen die Truppe um Obmann Rudi Klingl Nachwuchssorgen. Nur noch 90 Aktive führt die Gruppe derzeit. Wirklich auf dem Platz stehen Woche für Woche jedoch wesentlich weniger. Nicht besser sieht es in den Gremien aus. Obmann, Lehrwart, Schriftführer: Mangels Alternativen deckt Rudi Klingl diese Posten in Personalunion ab. Aussicht auf Besserung? Fehlanzeige! "Die Jungen wären gefordert, aber da wird viel gescheit daher geredet, den Arsch wirklich hochbringen tut keiner", monierte Obmann Klingl sichtlich verbittert.

Wenngleich der Kern der Schiedsrichtergruppe hochmotiviert ist, so rückt ihr Aus doch immer näher. Denn: Um eine Gruppe aufrecht zu erhalten, braucht es laut BFV-Satzung entweder 100 Schiedsrichter – eine Zahl, welche die Kötztinger wohl nicht erreichen können – oder mindestens 30 am Spielbetrieb teilnehmende Mannschaften, die von der Gruppe betreut werden. Und genau das ist die Krux: Durch die bevorstehende Abwanderung mehrere Oberpfälzer Vereine aus dem Fußballkreis Bayerwald – über dieses Thema wird mit den betroffenen Vereinen am 19. Februar in Lam diskutiert – fehlt auch hier auf lange Sicht die Existenzgrundlage, wie Franz Bachinger erläuterte. "Wir müssen daher diskutieren, welche Zukunft es für die Gruppe geben kann. Ihr sollt entscheiden, bevor die ,Oberen’ das für euch machen", sagte der Bezirksobmann.

Wie eine solche Lösung aussehen könnte, skizzierten Engl und Bachinger in der Folge. Im Gespräch ist eine Fusion der beiden Schiedsrichtergruppen Kötzting-Viechtach und Zwiesel zur SR-Gruppe Bayerwald. "Mit mehr als 200 Schiedsrichtern wären wir im Hinblick auf die Kreisreform schlagkräftig, könnten die Spiele besetzen", warb Bachinger, der allerdings einschränkte: "Das ist bisher nur ein Gedanke, entscheiden tut ihr."

Den ganzen Artikel lesen Sie in der Montagsausgabe ihrer Heimatzeitung, Heimatsport Viechtach