"Da fehlen mir die Worte": Weinzierl und Augsburg toben nach Elfer-Pleite im Derby

06.02.2016 | Stand 06.02.2016, 19:31 Uhr

Bedient: Augsburg-Coach Markus Weinzierl teilt Schiedsrichter Michael Weiner seinen Unmut mit. − Foto: dpa

Diesmal konnte sich der FC Ingolstadt beim Schiedsrichter bedanken. Ein umstrittener Elfmeterpfiff ermöglichte dem Aufsteiger eine Woche nach der krassen Benachteiligung beim 0:2 in Dortmund den umjubelten Derbysieg in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Augsburg. Moritz Hartmann sorgte gestern mit einem eiskalt verwandelten Strafstoß in der 85. Minute für das 2:1 (0:1)-Siegtor. "Vor einer Woche haben wir für viel mehr nichts bekommen. Diesmal waren wir die Glücklichen", bemerkte FCI-Coach Ralph Hasenhüttl zur ausgleichenden Gerechtigkeit.

Die Verlierer aus Augsburg klagten Schiedsrichter Michael Weiner vehement an. "Wenn ich sechs Meter weg stehe und pfeife den Elfer, da fehlen mir die Worte", schimpfte Trainer Markus Weinzierl. Auslöser war ein Zweikampf im Strafraum zwischen FCA-Profi Jan Moravek und Ingolstadts Pascal Groß. Moravek traf vor allem den Ball. "Es war eine klare Fehlentscheidung, die uns um den Punkt gebracht hat. Unglaublich!", schimpfte FCA-Manager Stefan Reuter, der erneut für den Videobeweis votierte. Torhüter Marwin Hitz sinnierte mit Blick auf den Gegner, dessen Schiri-Klagen womöglich erhört wurden: "Vielleicht müssen wir jetzt auch eine Woche rumjammern."

Der Sieg der Ingolstädter Tor-Minimalisten war nicht unverdient. Kapitän Marvin Matip hatte zuvor per Kopf das 1:1 erzielt (59.). "Derbysieger fühlt sich gut an", meinte Matchwinner Hartmann. In der Hinrunde hatte der Aufsteiger bereits in Augsburg mit 1:0 gewonnen.

Mit nur 14 Toren sammelte der FCI beachtliche 26 Punkte und hat nach dem 20. Spieltag beste Aussichten auf den Klassenverbleib. Zudem behauptete der Liga-Neuling in der Tabelle den Status als bayerische Nummer 2 hinter dem FC Bayern. Der FCA (21 Punkte) war durch ein feines Volleytor von Abwehrspieler Konstantinos Stafylidis (14.) in Führung gegangen. Der Europa-League-Teilnehmer erlitt nach zuvor sieben ungeschlagenen Partien einen Rückschlag. "Unsere Superserie wurde mit dem Elfmeterpfiff kaputtgemacht", beklagte Weinzierl.

Die 15 356 Fans im Ingolstädter Sportpark sahen ein hart geführtes Kampfspiel. Zunächst lief es pro Augsburg: Nach einer abgewehrten Flanke nahm Stafylidis aus rund 20 Metern halblinker Position Maß. Der Ball schlug unhaltbar rechts oben im Netz ein. "Ein traumhaftes Tor", urteilte FCA-Geschäftsführer Reuter. Nach der Pause legte Ingolstadt zu. "Jeder ist an die Schmerzgrenze gegangen", lobte Hartmann, der Elfer cool mit einem Schritt Anlauf versenkte. Ingolstadt jubelte – Augsburg fühlte sich um einen Punkt betrogen.