World Team Challenge in Ruhpolding
Biathlon-Highlight ohne Fans – Fritzenwenger: "Vorbereitungen laufen planmäßig"

24.12.2020 | Stand 18.09.2023, 7:08 Uhr

Die Arbeiten in der Chiemgau-Arena sind so gut wie abgeschlossen. −Foto: Wukits

Die letzten Weltcup-Rennen des Jahres fanden am vergangenen Wochenende in Hochfilzen statt, zum Jahresabschluss gibt’s für die Biathlon-Fans aber noch einmal ein Schmankerl: Die World Team Challenge (WTC) macht am Montag, 28. Dezember, Station in Ruhpolding – und kehrt damit zu ihren Wurzeln zurück! Zehn Mannschaften aus neun Nationen kämpfen dabei um den inoffiziellen Titel.

"Die Vorbereitungen laufen alle planmäßig", teilt Herbert Fritzenwenger mit. Der Vorsitzende des SC Ruhpolding hatte die WTC einst ins Leben gerufen und ist auch heute noch Organisator der beliebten Veranstaltung. Die TV-Anstalten waren damals auf der Suche nach einem kurzweiligen Fernseh-Format, das "zwischen den Jahren" umgesetzt werden konnte. Und der ehemalige Biathlet und Langläufer (unter anderem gewann Herbert Fritzenwenger WM-Silber 1989 mit der Mannschaft) erfand den Mixed-Staffel-Wettbewerb, der seitdem ein fester Bestandteil im Biathlon-Kalender ist.

Dieser wurde zunächst in Ruhpolding umgesetzt. Seit dem 28. Dezember 2002 findet die WTC jedes Jahr in der Arena auf Schalke statt. Dort entwickelte sich die Veranstaltung auch zu einer beliebten Bühne für Abschiedsrennen: 2012 sagte Magdalena Neuner Servus, 2018 war es Ole Einar Björndalen, 2019 verabschiedete sich Laura Dahlmeier von ihren Fans.

In diesem Jahr musste die WTC wegen der Pandemie zunächst abgesagt werden. Anfang Oktober wurde dann aber bekannt, dass Ruhpolding 2021 aufgrund der Krise keinen Weltcup ausrichten wird – stattdessen finden Anfang des Jahres die beiden deutschen Weltcups in Oberhof statt. Als kleines Trostpflaster bekam Ruhpolding die WTC, die kurzfristig in die Chiemgau-Arena für ein einmaliges Gastspiel verlegt wurde.

Auch in Ruhpolding sind am Montag freilich keine Fans erlaubt. Überhaupt werden nur ganz wenige Personen vor Ort sein, aufgrund der Pandemie muss ein strenges Hygienekonzept umgesetzt werden. Die Vorfreude auf die Veranstaltung ist bei Fritzenwenger auch deshalb "zwiegespalten". Einerseits freue er sich, weil man ein funktionierendes und gutes Konzept habe, andererseits "sind die Zuschauer natürlich das Salz in der Suppe". Aber in diesem Jahr sei es eben anders nicht möglich. "Wir hoffen, dass 2021 dann auf Schalke wieder Zuschauer dabei sein dürfen."

Dafür überträgt das ZDF die Rennen live. Die Übertragung aus der Chiemgau-Arena beginnt um circa 17.55 Uhr. Als Experten sind Sven Fischer und Laura Dahlmeier vor Ort. Einige Mitarbeiter des Fernsehsenders sind auch schon seit Montag in Ruhpolding und bauen das Equipment auf. Sie werden sich dann nochmals für ein paar Tage in den kurzen Weihnachtsurlaub verabschieden, ehe sie am Wochenende erneut vor Ort sein werden, um die letzten Arbeiten zu erledigen.

Auch für Fritzenwenger werden es keine ruhigen Weihnachten werden. "Aber das waren sie die letzten Jahre ja auch schon nicht", lacht er. Aktuell gebe es noch einige Detailfragen zu klären. "Ich bin gerade sehr viel am Telefon", sagt Fritzenwenger. Vor dem offiziellen Startschuss des Programms am kommenden Montag gibt es am Nachmittag auch noch ein Testrennen der Stützpunkt-Mannschaft, informiert Fritzenwenger, der auch als Stadionsprecher fungieren wird. Das sei deshalb nötig, weil "die Abläufe und Streckenlängen für das Fernsehen nochmals geprüft werden müssen".
Mehr über die WTC lesen Sie in der PNP-Weihnachtsausgabe (24. Dezember 2020) – unter anderem im Alt-Neuöttinger Anzeiger, Reichenhaller Tagblatt und Trostberger Tagblatt.