Ausgerechnet Palionis: Ex-Burghauser schießt den Jahn zum Derby-Erfolg in Burghausen

16.04.2016 | Stand 18.09.2023, 23:34 Uhr

In ihren Duellen schenkten sie sich nichts: Markus Palionis (links) und Wackers Juvhel Tsoumou. Der ehemalige Burghauser Palionis trifft zum 1:0 für den Jahn. − Foto: Butzhammer

Der Jahn ist wieder Top-Anwärter auf die Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga Bayern und den Aufstieg in die 3. Liga: In einem hochklassigen und spannenden Ostbayern-Derby schoss Markus Palionis den Jahn zum 1:0-Erfolg beim SV Wacker Burghausen. Damit übernahmen die Regensburger wieder die Tabellenspitze und führen die Rangliste fünf Spieltage vor Schluss mit zwei Punkten Vorsprung vor dem 1. FC Nürnberg II und mit weiteren drei vor dem SV Wacker an. Vor einer großen Kulissen von 3450 Zuschauern lieferten sich die Ostbayern-Rivalen einen spannenden Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die Gäste. Das Tor des Tages fiel nach einem Freistoß durch Kolja Pusch, der den Ball von der rechten Seite in den Stafraum bringt, dort springt der Ex-Burghauser Markus Palionis am höchsten und verlängert den Ball zur Führung ins Netz (77.).

Dritte Minute der Nachspielzeit. Plötzlich kommt Wacker-Einwechselspieler Valonis Kadrijaj frei und zentral im Strafraum zum Abschluss – aber Gästetorwart Philipp Pentke hält. Kurz danach ist Schluss. Burghausen verliert 0:1 gegen den Erzrivalen und in der Wacker-Arena feiert Jahn Regensburg. Fünf Punkte Vorsprung haben die Oberpfälzer jetzt, fünf Spiele bleiben noch. War das schon der Titel für den SSV? Es war auf jeden Fall mehr als nur eine Vorentscheidung im Titelkampf.

Zweitliga-Atmosphäre beim Ostbayern-Derby der Regionalliga Bayern in der Wacker-Arena! 3450 Zuschauer, darunter die früheren Burghauser Zweitliga-Spieler Björn Hertl und Thorsten Burkhardt, erleben ein stimmungsvolles, packendes Spitzenspiel. Lange sieht es so aus, als sollte es trotz zahlreicher guter Chancen hüben wie drüben ohne Tore bleiben. Dann versetzt ausgerechnet ein Ex-Wackerianer den Salzachstädtern den K.o.-Stoß: Jahn-Innenverteidiger Markus Palionis ist es in der 77. Minute, der eine weite Freistoßflanke von rechts von Kolja Pusch mit dem Kopf ins Tor verlängert. Vier Minuten vor Schluss wird Uwe Wolf vom vierten Mann auf die Tribüne geschickt. Wackers Trainer, an der Linie offenbar etwas zu emotional, geht dann zu den Fans auf die "West" und verfolgt den Rest der Partie vom Zaun aus.

Es geht rauf und runter, hohes Tempo über 90 Minuten. Besonders die Anfangsphasen beider Halbzeiten haben es in sich. In der zweiten Hälfte wirkt der Jahn etwas zwingender. Verteidiger Trettenbach schießt aufs kurze Eck, aber SVW-Torwart Alex Eiban ist unten (49.). Eine Minute später eine Doppelchance: Erst erobert Juvhel Tsoumou an der Mittellinie gegen Palionis den Ball, stürmt Richtung Pentke, aber der Jahn-Keeper wehrt mit dem Fuß ab. Im direkten Gegenzug zieht Marcel Hofrath ab, doch auch Eiban lässt sich nicht überraschen. Kurz danach noch zwei Hofrath-Chancen, aber beide Male hält der Burghauser Torwart (56./57.). Mitte der zweiten Hälfte kommen die Hausherren wieder etwas mehr auf. Einen Freistoß von Kapitän Christoph Burkhard faustet Pentke weg (61.) und nach einer weiten Flanke von Marius Duhnke verfehlt der eingewechselte Benjamin Kauffmann per Kopfballtorpedo die Führung knapp (73.). Kurz darauf trifft Regensburg.

Die Anfangsphase des Spiels hatte klar dem SV Wacker gehört. Nach nur 55 Sekunden feuert Verteidiger Dominik Weiß den ersten Schuss aufs Gästetor, doch Jahn-Keeper Pentke passt auf. Nach 18 Minuten führt Wacker nach Ecken mit 5:0. In der agilen Offensive sorgen besonders Marius Duhnke und Juvhel Tsoumou immer wieder für Gefahr. So wird ein Duhnke-Schuss nach Pass in die Gasse von Tsoumou ans Außennetz abgefälscht (6.). Umgekehrt läuft’s bei der dicksten Wacker-Chance in Hälfte 1: Duhnke steckt durch auf Tsoumou und dessen Schuss von halbrechts geht nur ganz knapp am langen Pfosten vorbei (21.). In der Folge lässt die Burghauser Dominanz etwas nach, aber die Abwehr steht bombensicher, lässt überhaupt keine Gelegenheiten für den Jahn zu. Das 0:0 zur Pause ist leistungsgerecht. Vielleicht wäre ein Remis auch nach 90 Minuten in Ordnung gewesen.

− ow