Aufwachen, Schalding! Unmut und deutliche Worte von Sportchef Clemens an die Spieler

26.09.2016 | Stand 26.09.2016, 9:26 Uhr

Schnell zurück zu den Schaldinger Tugenden fordert Sportchef Markus Clemens. − Foto: Lakota

Frust beim SV Schalding: 11 Punkte hat die Mannschaft von Trainer Anton Autengruber nach zwölf Regionalliga-Spielen auf dem Konto, erst zwei Partien konnten gewonnen werden – zu wenig, vor allem, weil deutlich mehr drin gewesen wäre. Doch auch beim 1:3 am Samstag in Garching gab der SVS das Spiel viel zu billig ab – es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass die Mannschaft die letzte Konsequenz vermissen ließ. Den Sportlichen Leiter Markus Clemens wurmt dies gewaltig. Er fordert eine schnelle Rückkehr zu alten Schaldinger Tugenden und richtet deutliche Worte an die Spieler.

Markus Clemens über ...

... die Niederlage in Garching: "Das ging viel zu einfach. Garching musste nicht einmal allzu viel in dieses Spiel investieren, um uns zu schlagen. Die haben nach einer Viertelstunde 2:0 geführt – und wussten wahrscheinlich gar nicht, warum. Wenn man sich die Gegentreffer ansieht − das ist uferlos."

... den Spielverlauf: "Wenn du einem 0:2 nachlaufen musst, ist es einfach brutal schwierig. Garching hatte immer wieder gute Konterchancen, wenn sie diese besser ausgespielt hätten, wären wir schon eher kaputt gewesen. Freilich ist das Spiel nicht gerade für uns gelaufen. Wir hätten schon nach drei Minuten einen Elfmeter bekommen müssen. Mit Michael Wirth und Stefan Köck wurden uns zwei Spieler rausgetreten. Und dann haben wir auch noch in der ein oder anderen Situation Pech gehabt, dazu einen Elfmeter verschossen. Aber alles auf unglückliche Umstände zu schieben, das ist mir zu einfach, das will ich so nicht stehen lassen. Man muss ganz klar sagen: Es hat einfach ganz und gar nicht gepasst, wie wir es gemacht haben. Weder hinten noch vorne."

... die aktuelle Lage: "Es ist irgendwie eine komische Situation. Von der Qualität sind wir absolut top aufgestellt. Wir haben von A bis Z eine sehr gute Mannschaft, es passt eigentlich alles. Aber wir schaffen es einfach nicht, unsere PS auf die Straße zu bringen. Und das müssen wir umgehend ändern. Wir dürfen uns nicht blenden lassen von der theoretischen Qualität. Wenn wir diese in der Praxis nicht aufs Feld bringen, nützt das alles nichts. Genau das wird die Aufgabe sein, die Trainerteam und Mannschaft jetzt bewerkstelligen müssen. Es gilt jetzt, ganz hart zu arbeiten. "

... zu leicht verlorene Spiele: "Ich habe das Gefühl, viele gehen derzeit etwas zu sorglos an die Sache heran. Wir fahren nach Garching und denken uns: Jetzt spielen wir mal und schauen, was dabei rauskommt. Und dann liegen wir nach 15 Minuten 0:2 hinten. Es sind vielleicht nur zwei, drei Prozent die fehlen – aber die machen am Ende den Unterschied."

... was besser werden muss: "Jeder muss sich zu 120 Prozent in den Dienst der Mannschaft stellen. Es geht nur über das Kollektiv. Wir können nicht sagen, wir haben einen Zillner, einen Eibl, einen Pillmeier, die werden es schon richten. Nein, jeder ist gefragt, jeder muss seinen Job machen, sonst geht es nicht. Wir müssen schnellstmöglich wieder die Tugenden auf den Platz bringen, die Schalding immer stark gemacht haben. Garching hat genau so gespielt wie der SV Schalding spielen muss. Hart verteidigen, kompromisslos, aggressiv. Die hatten sechs gelbe Karte. Und wir keine. Wir haben ansehnliche Ballstafetten gezeigt, die nichts einbrachten."

... das anstehende Heimspiel gegen Memmingen: "Sicher, der Druck ist jetzt wieder da. Wir haben uns selbst unnötig in diese Situation gebracht. Ich erwarte von der Mannschaft eine deutliche Reaktion und die Bereitschaft, dieses Spiel mit aller Macht gewinnen zu wollen. Und nochmal: Es geht nur über das Kollektiv."