Acht Neue im Endspurt – Kastl landet mit Yunus Karayün Transfercoup

11.07.2019 | Stand 19.09.2023, 1:08 Uhr

Viele neue Gesichter beim TSV Kastl: Zum Team von Trainer Jürgen Gal (rechts), dem Sportlichen Leiter Jochen Brehm (hinten von links) und dem künftigen Teamkoordinator Michael Endlmaier gehören jetzt Johannes Hecker, Cheikh Diop, Sebastian Hager, Dionysios Konstantatos, Co-Trainer Franz Hinterberger sowie Benjamin Stelzer (vorne von links), Jubril Oseni, Yunus Karayün, Michael Adade und Erol Kolbeck. −Foto: Nöbauer

Lange haben sich die Verantwortlichen beim Fußball-Landesligisten TSV Kastl bedeckt gehalten, was Neuzugänge angeht. Jetzt, in der Woche vor dem Start am Samstag um 16 Uhr daheim gegen den TSV Waldkirchen, präsentieren sie acht Neuzugänge. Prominentester Name dabei: Yunus Karayün, letzte Saison noch Spielertrainer beim Liga-Rivalen SB Chiemgau Traunstein und einst in Diensten des SV Wacker Burghausen. Am Saisonziel ändern aber auch die Verstärkungen nichts: So schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern.

"Wir hatten noch nie einen so großen Umbruch", stöhnt der Sportliche Leiter Jochen Brehm. Damit meint er nicht unbedingt die Sommerpause. In der haben "nur" Top-Torjäger Leonhard Thiel (19 Tore/SV Schalding) und sein Sturmkollege Michael Langenecker (drei Tore/SG Tüßling/ Teising) den Verein verlassen. Vielmehr spricht er die Saison davor an, in der sich in der Winterpause mehrere Kräfte verabschiedeten und im Laufe der Wochen noch einige Verletzte wie Kapitän Martin Göppinger oder Spielgestalter Sebastian Spinner hinzukamen.

Aber Kastl hat die Liga gehalten, am Ende sogar deutlich mit zehn Zählern Vorsprung. Saisonziel erreicht. "Nun müssen wir schauen, dass wir die Neuzugänge schnell integrieren", betont Brehm.

Der dickste Fisch ist mit Sicherheit Yunus Karayün. Der 33-jährige Offensivmann war bereits vor Beginn der vergangenen Saison als Trainer im Gespräch. Nun kommt er mit einem Jahr Verspätung als Spieler zum TSV. "Die Kontakte sind nie abgerissen", sagt Brehm. Karayün hat lange beim SV Wacker gespielt, unter anderem 2014/15 in der Regionalliga 18 Partien absolviert. Zwei Jahre verbrachte er danach beim FC Töging in der Landesliga (27 Spiele/6 Tore), drei in der Bayernliga beim SV Kirchanschöring (56/14).

Vom Bezirksligisten TSV Dorfen wechselt Benjamin Stelzer zu den Kastlern. Mit seinen 20 Jahren ist der Mittelfeldmann bereits Trainer im Nachwuchsbereich beim SV Wacker, will daneben aber auch selbst aktiv am Ball sein. Die räumliche Nähe zu Burghausen hat den Kastlern in die Karten gespielt. Wesentlich einfacher sei es für ihn nun, am Training teilzunehmen, ohne erst zurück nach Dorfen fahren zu müssen. Auch deshalb kam er in der abgelaufenen Saison lediglich auf acht Einsätze und 215 Minuten. Jubril Oseni hat bereits seine ersten Pflichtspielminuten für Kastl absolviert. Der 19-jährige Angreifer mit mexikanischer Staatsbürgerschaft war zuletzt für den Nachwuchs des SV Wacker aktiv. "Er hat sich im Training vorgestellt und einen guten Eindruck hinterlassen", sagt Abteilungsleiter Thomas Genz. Auch beim Blitzturnier am Sonntag in Traunstein machte Oseni auf sich aufmerksam: Beim 2:2 gegen den TuS Holzkirchen hat er einen Treffer markiert. Er soll den Angriff beleben, so der Plan.

Unterstützung bekommt der Youngster von einem Quartett aus der Landeshauptstadt, das seit ein paar Wochen am Training teilnimmt: Michael Adade (23), Cheikh Diop (22), Erol Kolbeck (23) und Dionysios Konstantatos (21). Sie waren vor ein, zwei Jahren noch für die dritte und vierte Mannschaft des TSV 1860 München am Ball, haben sich dann aber nicht für höhere Aufgaben empfehlen können. Konstantatos habe sich bei Genz gemeldet, wollte sich nach einer anderen Aufgabe umsehen. "Dann hat er noch drei andere Spieler mitgebracht. Bis zur Winterpause wollen wir sie mal mitnehmen", sagt Genz. Wie sie ins Team passen, muss freilich Trainer Jürgen Gal entscheiden.

Konstantatos war zuletzt in der Kreisliga für 1860 München III aktiv, kam auf zwölf Auftritte im Mittelfeld. Sein Teamkollege Erol Kolbeck stand zwei Mal auf dem Platz, zudem zehn Mal für 1860 IV in der A-Klasse. Eingesetzt wurde der 23-Jährige in der Abwehr. Diop, ein 2,04-m-Hüne mit österreichisch-senegalesischen Wurzeln, und Adade haben letzte Saison kein Spiel bestritten, waren zuvor für 1860 III bzw. IV am Ball.

Ein Mann für die Zukunft ist Torhüter Dominik Reischl. Er kommt vom SV Wacker, war dort in der abgelaufenen Saison in der U19-Bayernliga vier Mal am Ball. "Er wird bei uns mittrainieren, soll aber in der JFG Ötting/Inn zum Einsatz kommen", so Genz. Die JFG ist eine Jugendfördergemeinschaft, für die Talente aus Kastl, vom TV Altötting und dem TSV Neuötting kicken. Die Vorbereitung mitgemacht haben auch drei Jugendspieler der JFG: Johannes Hecker, Sebastian Hager und Jakob Starnecker. Welche Rolle sie spielen werden, müsse man sehen, erklärt Genz.

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