TV-Interesse, Geld, Wettkampfplan
500 Sportler, 40 Nationen: So läuft die Biathlon-EM am Arber – Wetter bereitet Probleme

06.01.2022 | Stand 19.09.2023, 2:29 Uhr

Europa zu Gast am Arber: Vom 24. bis 30. Januar werden im Hohenzollern Stadion im Landkreis Regen die Biathlon-Europameisterschaften ausgetragen. Über 500 Sportler aus rund 40 Nationen haben sich angemeldet. −Foto: Frank Bietau

Die Vorfreude ist riesig, das Interesse enorm: Über 500 Sportler und Funktionäre aus 40 Nationen werden Ende Januar im Landkreis Regen erwartet. Die Vorbereitungen für die Biathlon-Europameisterschaften, sie laufen auf Hochtouren. Vom 24. bis 30. Januar finden die Wettkämpfe im Bayerischen Wald statt.

Welche Stars aus den Weltcup-Teams im Hohenzollern Stadion an den Start gehen, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Am Arber hofft man, dass der ein oder andere Athlet die EM als Vorbereitung für die Olympischen Spiele in Peking nutzt. Diese werden vom 4. bis 20. Februar 2022 ausgetragen – also unmittelbar nach der EM.

So oder so – geht es um Spitzenbiathlon, hat sich das Hohenzollern Stadion als Austragungsstätte längst bewährt. Einmal pro Jahr macht der Tross des zweitklassigen IBU-Cup im Schatten des Arbers Halt. Herbert Unnasch ist der Chef des Organisationskomitees (OK) Bayerischer Wald und kann sich auch in diesem Winter wieder auf ein 250 Personen starkes Helferteam verlassen. Jeder Einzelne werde gebraucht, betont Unnasch. Mit der EM stehe schließlich eine "andere Größenordnung" bevor.

Welche Wertschätzung die Europameisterschaft bei den Biathlon-Fans genießt, lässt sich unter anderem am gestiegenen Medien-Interesse ablesen. Fünf Fernsehsender wollen die Wettkämpfe am Arber übertragen, die Bilder sollen in über 25 Länder ausgestrahlt werden. "Ein Aufwand, den man nicht unterschätzen sollte", sagt Unnasch. "Die TV-Trucks müssen ja alle mit Strom versorgt und verkabelt werden. Es geht um Kamerapositionen, um den Tribünenaufbau, um Absicherungen."

Damit sind die Europameisterschaften, die unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder stattfinden, auch ein Segen für den heimischen Tourismus. Nirgendwo sonst bekommt die Wintersportregion im Bayerischen Wald ein größeres Publikum, größere Aufmerksamkeit.

Andererseits sind mit der Austragung auch Kosten verbunden. "Der Etat beläuft sich auf etwa 500000 Euro. Alles ist gut geplant und abgesichert", sagt Unnasch. Neben einer Aufwandsentschädigung von Seiten der IBU rechnen die Organisatoren mit einem staatlichen Zuschuss. Hinzu kommen Sponsoren- und Eintrittsgelder.

Abseits des sportlichen Renommees hat sich die Europameisterschaft als "Grüne EM" dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben. "Im öffentlichen Bewusstsein", so Unnasch, "gehen Großevents mit Abfall, Emissionen, Eingriffen in Naturräume, Energie- und Wasserverbrauch einher. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umfassen jedoch nicht nur Klimaschutz, sondern auch Regionalentwicklung, Wirtschaftswachstum, infrastrukturelle Innovation, regionale Produkte, Bürgerschaftliches Engagement und heimische Wertschöpfungsketten – Bereiche, in denen wir uns stark engagieren."

Mit Blick auf die Pandemie werden die Wettkämpfe unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen und Hygiene-Auflagen ausgetragen. Ob Zuschauer zugelassen sind, steht im Moment noch nicht fest. Nächste Woche erwarten die Veranstalter eine Entscheidung. "Wir hoffen natürlich, dass Fans kommen dürfen und haben inzwischen über 1000 Tickets verkauft."

Sorge bereiten den Veranstaltern auch die milden Temperaturen und das trübe Regenwetter, das den Anfang Dezember noch reichlich vorhandenen Schnee innerhalb weniger Wochen dahinschmelzen ließ. Noch kann Unnasch Entwarnung geben, eine Absage der EM steht derzeit nicht im Raum. "Es gibt reichlich Reserven. Dennoch hoffen wir natürlich auf kältere Temperaturen." Eine endgültige Entscheidung in dieser Frage soll spätestens eine Woche vor der EM fallen.

− red



Wettkampfplan
Mittwoch, 26. Januar: 10.15 Uhr: Einzel der Männer; 14 Uhr: Einzel der Frauen.
Freitag, 28. Januar: 10.30 Uhr: Sprint der Männer; 14 Uhr: Sprint der Frauen.
Samstag, 29. Januar: 10.30 Uhr: Verfolgung der Männer; 13.30 Uhr: Verfolgung der Frauen.
Sonntag, 30. Januar: 10.30 Uhr: Gemischte Staffeln; 13.30 Uhr: Single-Mixed-Staffel.

Tickets: biathlon-arber2022.de