Niederbayerns Toptorjäger 21/22
46 Saisontore: Rinchnachs Günther Denk im Fokus – seine Stärken, seine Ambitionen, sein größtes Ziel

28.05.2022 | Stand 19.09.2023, 3:18 Uhr

Bei seinem Anblick verzweifeln die Torhüter: Günther Denk (Mitte) jubelt – mal wieder – über eines seines 46 Saisontore, die er in der abgelaufenen Spielzeit der A-Klasse Regen erzielt hat. −Foto: Frank Bietau

Ob das Jubeln irgendwann langweilig wird? Günther Denk winkt ab: "Ich freue mich über jedes Tor." Grund zum Jubeln hatte der 19-Jährige in dieser Saison zu genüge: 46 (!) Treffer hat er für den FC Rinchnach erzielt. Nach einer fabelhaften Saison steht sein Telefon nicht mehr still. Selbst die Landesliga hat angeklopft. Doch Denk ist in Rinchnach noch nicht fertig.

Für die Verteidiger der A-Klasse Regen mag es wie eine Drohung klingen: "Ich bleibe nächstes Jahr auf jeden Fall in Rinchnach." Es ist das Bekenntnis eines 19-Jährigen, der in dieser Saison nicht zu halten war. Mit einer schier unglaublichen Trefferquote von zwei Treffern pro Partie zählt Denk zum obersten Regal der niederbayerischen Offensivkunst. Viele Verteidiger haben versucht ihn zu stoppen, gelungen ist es den wenigsten. Denn Denk bringt alles mit.

Allen voran eine enorme Geschwindigkeit. "Günther ist pfeilschnell. Da kommt kaum ein Verteidiger hinterher", erzählt Sven Pertler (32), Spielertrainer des FC Rinchnach. Egal ob Sololauf oder Sprint in die Tiefe – Denk ist kaum zu halten. Dazu kommen ein starker Abschluss, gute Physis und cleveres Kopfballspiel. Wenn es den kompletten Stürmer im Fußball gibt, kommt ihm Denk ziemlich nahe.

Dabei sah es lange nicht nach einer Stürmerkarriere aus. In der Jugend spielte Denk überwiegend in der Verteidigung. Die ersten Schritte ging er bei der SpVgg Kirchdorf-Eppenschlag, ehe er über die Station TSV Regen beim damaligen Bayernligisten ASV Cham höherklassige Erfahrung sammeln wollte. Als C-Jugendlicher war Denk aber noch nicht so weit, spielte überwiegend in der 2.Mannschaft (damals Bezirksoberliga). Rückblickend zwar nicht der erhoffte Erfolg, doch Denk ist dankbar für die Zeit: "Dort habe ich viel Erfahrung gesammelt. Das war wichtig für meine Entwicklung."

Der entscheidende Schliff sollte erst später folgen. Nach einer Saison in Cham zog Denk weiter zur SpVgg Kirchdorf-Eppenschlag, ehe er 2019 in Rinchnach landete. Markus Kurz, 1. Vorsitzender des Vereins, war damals Trainer der A-Jugend. Er lotste Denk nach Rinchnach und entdeckte dessen Torjäger-Gen. "Markus hat mich damals in den Sturm gestellt. Ihm habe ich viel zu verdanken."

Denks Torhunger hat längst die Runde gemacht. "Das Telefon klingelt fast jeden Tag. Sogar ein Landesligist hat schon angefragt", erzählt der 19-Jährige. Er macht keinen Hehl daraus, dass ihm diese Avancen schmeicheln. Doch Denk hat noch eine Mission zu erfüllen: "Ich will Kloasta zum Aufstieg führen."