27 Tore (!) in 13 Spielen: Lindberger Sechserpacker Marchl spricht über seine Fabel-Quote

22.10.2019 | Stand 19.09.2023, 1:20 Uhr

27 Tore in 13 Spielen: Lindbergs Sebastian Marchl. −Foto: Bietau

Er ist der Alptraum aller Verteidiger der Kreisklasse Regen: Sebastian Marchl (23) wirbelt seit Monaten die gegnerischen Abwehrreihen im Bayerwald durcheinander – und trifft und trifft und trifft. Nach 13 Saisonspielen hat der 23-Jährige bereits 27 (!) Saisontore angehäuft. Im Schnitt netzt der Stürmer des TSV Lindberg also öfter als zweimal pro Partie ein. Sein derzeit schier unstillbarer Torhunger trieb Marchl auch am Sonntag wieder zu Höchstleistungen an: Beim 7:3-Sieg der Lindberger gegen Aufsteiger Kollnburg schnürte der agile Angreifer einen Sechserpack (!). Der Dreikampf um die Spitzenplätze zwischen dem TSV, dem SV Kirchberg im Wald und dem SV Bischofsmais geht damit in die nächste Runde.

Und letztlich sind es vor allem Marchls Torjägerqualitäten, die den kleinen Verein aus der 2300-Seelen-Gemeinde nach Jahrzehnten in der Kreis- und A-Klasse auf den lange ersehnten Kreisliga-Aufstieg hoffen lassen. Kein Wunder, dass sich der gebürtige Frauenauer, der im Moment eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten absolviert, vor Schulterklopfern kaum retten kann.

"Sebastian macht es richtig gut, seine Torquote spricht für sich, er passt perfekt zu unserem Spiel", schwärmt Trainer Max Gell (30), der auch das "Geheimnis" seines Torjägers lüftet. "Die Treffer entstehen oft nach demselben Muster: Wir erobern im Mittelfeld den Ball, ein Mitspieler findet die Schnittstelle – und Sebastian läuft alleine auf den Torwart zu."

Marchl selbst bleibt trotz seiner beeindruckenden Quote bescheiden. "Ich bin nur ein kleiner Teil vom großen Ganzen. Meine Mitspieler sind es, die mich in Szene setzen. Und meine Trainer sind es, die die Mannschaft so aufstellen, dass wir Erfolg haben." Dreimal blieb der Angreifer bislang ohne Tor − keines der drei Spiele konnte Lindberg gewinnen. In allen anderen Partien netzte er ein – und immer stand am Ende ein TSV-Sieg. Den "Bomber aus dem Bayerwald" zeichnen dabei vor allem drei Eigenschaften aus: rasche Antizipationsfähigkeit, Schnelligkeit und Kaltschnäuzigkeit. Qualitäten, die auch in höherklassigen Ligen gefragt sind. Doch Marchl winkt ab. "Generell ist es schon mein Ziel, so hoch wie möglich zu spielen, aktuell aber hoffe ich auf den Aufstieg mit Lindberg."

Eine Tore-Marke für die laufende Saison hat sich Marchl übrigens nicht gesetzt. "Schauen wir mal, wie viele es noch werden", sagt er und lacht. "Im Vordergrund steht, dass die Mannschaft gewinnt."

− la