1,6 Millionen Etat und Vollprofitum: Schweinfurt jagt die Löwen – und ein Passauer ist mittendrin

12.07.2017 | Stand 12.07.2017, 6:00 Uhr

Marius Willsch spielt seit einem Jahr in Schweinfurt. − Foto: Lakota

Die Ansage ist klar. Platz eins bis drei – so lautet das Ziel des 1.FC Schweinfurt in dieser Regionalligasaison. Der Verein aus Unterfranken hat auf Vollprofitum umgestellt, der Etat der Fußball GmbH liegt bei 1,6 Millionen Euro. Zehn neue Spieler, darunter Alexander Eiban, Dominik Weiß und Marco Fritscher von Wacker Burghausen, sind gekommen. Der Kader wurde in der Breite nochmals deutlich verstärkt. Mittendrin: Marius Willsch aus Passau.

Der 26-Jährige geht in seine zweite Spielzeit bei den "Schnüdel" und will mithelfen, den Gang in die 3. Liga zu realisieren. "Die Konkurrenz durch die Neuen ist super, jeder wird angestachelt, Vollgas zu geben. Man merkt, dass Feuer drin ist", sagt Willsch zur Stimmungslage kurz vor dem Saisonstart. Die Heimatzeitung erwischt ihn am Dienstagvormittag am Handy, wenig später ist eine Trainingseinheit angesetzt. Zweimal werden die Schweinfurter an diesem Tag auf dem Platz stehen. "Wir trainieren in dieser Saison dienstags und mittwochs immer doppelt, ansonsten ist täglich eine Einheit angesetzt", berichtet Willsch. Durch die Umstellung auf Vollprofitum habe sich vieles verändert, so der gebürtige Passauer, der bei 1860 München ausgebildet wurde und später für Unterhaching in der 3. Liga spielte. "Im Vergleich zur letzten Saison ist wesentlich mehr Zug drin. Wir haben einen großen Kader, es geht um die Plätze", sagt Willsch, der in der Vorsaison absolute Stammkraft war und im Winter seinen Vertrag um ein Jahr verlängerte.

In dieser Spielzeit will Willsch mit den Schweinfurtern ganz oben angreifen. Auch Präsident und Hauptsponsor Markus Wolf, der als Ziel "Platz 1 bis 3" ausgab, korrigierte seine Prognose, angesprochen auf die Laufzeit der Drittliga-Planungen, indirekt nahe in Richtung Meisterschaft. Denn: "Sollte der TSV 1860 München dieses Saison nicht aufstiegen, dann wird es im Jahr darauf unmöglich, aufzusteigen. Wir werden also den Fokus auf diese Saison legen."

Dass Schweinfurt ganz oben mitmischen wird, zeigen schon die Ergebnisse in den Testspielen. Mit einem 4:1-Sieg gegen Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg setzten die "Schnüdel" ein deutliches Ausrufezeichen.

Weniger erfolgreich war der Verein bisher bei der Suche nach einem "Stürmer, der uns wirklich hilft" (Trainer Gerd Klaus). Im Gespräch war offenbar auch der Ex-Burghausener Juvhel Tsoumou. Doch das Thema sei vom Tisch, heißt es. Man habe ein ganzes Feld an Angreifern gesichtet, doch lagen entweder Ablöse oder Gehaltsvorstellungen jenseits des Vertretbaren. Und außerdem, sagt Sponsor Wolf, "holen wir nur Spieler, die menschlich passen. Wir haben ein tolles Mannschaftsgefüge. Das bringt dann die letzten Körner". Ob es am Ende für den Angriff auf die Spitze reicht, wird man sehen.

Wie es bei Marius Willsch persönlich weitergeht, ist ebenfalls noch offen. Im Herbst wird er sein Fernstudium abschließen (Sportmanagement Bachelor). "Wohin dann die Reise geht, wird sich zeigen", sagt Willsch, der sich zunächst voll auf die Saison mit Schweinfurt konzentrieren will. "Es macht Spaß hier und es wird eine ziemlich interessante Spielzeit", sagt er und verspricht: "Wir werden Vollgas geben."

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