Pilze kurz erklärt
Pilzvergiftung: Was tun bei Verdacht?

24.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:57 Uhr

Der Fliegenpilz ist einer der auffälligsten ungenießbaren Pilze. −Foto: Matthias Bein/dpa

Das Sommer neigt sich langsam dem Ende zu. Langweilig wird es aber nicht, denn das bedeutet: Die Pilzsaison beginnt. Aber nicht alle Pilze kann man einfach mitnehmen und zubereiten. Wer nicht gut genug auskennt setzt sich dem Risiko einer Pilzvergiftung aus.

Ein Ausflug in den Wald. Es ist still, nur die Vögel zwitschern und die Blätter rascheln hier und da im Wind. Dort zwischen den Wurzeln im Laub steht er: der perfekte Steinpilz. Braune Kappe, weißer Stiel, schön dick. Oder ist es sein giftiger Doppelgänger, der Gallenröhrling? Wer nicht sicher ist, sollte auf der Pilzjagd lieber vorsichtig sein.

Was tun beim Verdacht auf eine Vergiftung?



Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) ist die Anlaufstelle, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Pilz essbar ist, oder nicht. Im Zweifelsfall gilt aber immer: Lieber die Finger davon lassen und kein Risiko eingehen. Wer sich aber nach dem Essen nicht mehr sicher ist, ob der Pilz nicht doch giftig war, oder schon erste Vergiftungssymptome bemerkt, dem empfiehlt die DGfM die Finger von Hausmitteln zu lassen. Je nach eigener Einschätzung sollte sofort der Hausarzt oder das nächstgelegene Krankenhaus aufgesucht oder der Gift-Notruf gewählt werden. In Bayern ist der unter der Telefonnummer 089/19 240 rund um die Uhr erreichbar. Gelegen ist die Zentrale in der Münchner Klinik rechts der Isar. Weiter empfiehlt die DGfM die Pilzreste zu sichern, damit ein Sachverständiger die Lage einschätzen kann.

Welche Ursachen hat eine Vergiftung?



Die häufigsten Ursachen für eine Pilzvergiftung sind: zu alte Pilze, die zu lange oder falsch gelagert wurden, rohe oder nicht ausreichend gekochte Pilze und der Verzehr von Giftpilzen.

Welche Gefahren gehen von Pilzen aus?



Das ist abhängig von der jeweiligen Pilzart. Die Herbsttrompete beispielsweise wächst von August bis November in den heimischen Wälder und hat ein erhöhtes Risiko für eine Lebensmittelvergiftung, wenn sie eingetrocknet oder eingefroren ist. Stark verdorbene Pfifferlinge können zu schweren Durchfallerkrankungen und im schlimmsten Fall zur Pilzvergiftung mit Todesfolge führen. Er hat auch einen giftigen Doppelgänger: den falschen Pfifferling. Auch er kann Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen, ist aber normalerweise nicht tödlich. Einer der beliebtesten Speisepilze ist der Steinpilz. Der wächst von Juli bis November vor allem unter Fichten und Buchen auf nassem Boden. Aber auch hier gibt es Verwechslungsgefahr: Ihm ähnelt der Gallenröhrling. Der verdankt seinen Namen dem bitteren Geschmack. Giftig ist er aber nicht.