Brauchtumsfest in Aldersbach
So vielfältig wird der Internationale Volksmusiktag

12.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:42 Uhr
Celina Eckert

Auf dem historischen Klostergelände in Aldersbach im Landkreis Passau zeigen traditionell auch nicht-bayerische Gruppen ihre Musik, Tänze und Traditionen. Die meisten kommen aus den deutschen Nachbarstaaten. −Foto: Schlegel

Tanz und Musik gehören seit Anbeginn der Menschheit zur kulturellen Identität aller Nationen und Regionen. Und selbst über Landesgrenzen hinweg versammeln sich Menschen zum gemeinsamen Musizieren und Tanzen, wie etwa am 10. September beim Internationalen Volksmusiktag. 38 Tanz- und Musikgruppen vertreten ihre traditionellen Bräuche und sorgen so für ein abwechslungsreiches Programm in Aldersbach (Lkr. Passau). Mit dabei sind elf internationale Gruppen, die acht verschiedene Nationen repräsentieren. Ein Überblick:

Österreich: Praktisch nur einen Steinwurf entfernt haben sich fünf Gruppen aus Deutschlands Nachbarland dazu entschlossen, beim Volksmusiktag aufzutreten. Festlich eröffnet wird dieser wieder durch die „Ortskapelle St. Marien“. Als eine der größten Musikkapellen des Linzer Bezirks leitet sie mit ihren 65 aktiven Musikern den 20. Volksmusiktag ein. Ihr Repertoire reicht von klassischen Volksstücken bis zu modernen Pop-Hits, die speziell für Blasinstrumente arrangiert wurden.

Ebenfalls aus Österreich stammen „Die Sauwaldalpinos“, die den Gästen die altehrwürdige Tradition des Alphornspielens näherbringen. Auch die „Salzkammergut Gegenmusi“ und das „Ensemble Nirosta“ sind mit ihrer urigen Musik Teil des Programms. Neben den Musikgruppen zeigt auch die „Pramtaler Volkstanzgruppe“ mit 30 Plattlern, was in ihr steckt.

Tschechien: Zwei Musikgruppen kommen aus einem weiteren deutschen Nachbarland. „Mladá dudácká muzika“ – zu deutsch: Die Junge Dudelsackkapelle – ist aus einer Gruppe von ein paar Freunden entstanden und zählt heute 14 Mitglieder. Die traditionelle Besetzung besteht aus zwei Klarinetten, zwei Dudelsäcken, zwei Violinen, einer Viola und einem Kontrabass. Gespielt werden vor allem folkloristische Lieder aus der Gegend von Süd- und Südwestböhmen, besonders aus dem Gebiet „Prácheňsko“. Die handbestickten Prachenser Trachten sind ein besonderer Hingucker. Ebenfalls mit dabei ist das tschechisch-bayerische Ensemble „HAMBALKY“, das gemeinsam mit der Klingenden Brücke München e.V. bayerische, slowakische und tschechische Lieder zum Besten geben.

Slowenien: Ein Stück weiter im Süden hat die Folkloregruppe „Lipa“ ihre Wurzeln. Als Teil des einzigen slowenischen Kulturvereins Münchens führen sie traditionelle slowenische Tänze auf und bieten so den, in Bayern lebenden Slowenen, die Möglichkeit den heimatlichen Klängen zu lauschen. Lipa steht aber auch für die Verbindung von Deutschland und Slowenien und steht somit für echte Völkerverständigung.

Ukraine: Wie schon im letzten Jahr ist auch die Gruppe „GERDAN“ von TUKA Lesja Ukraina, dem Verein ukrainischer Kultur in Österreich, Teil des Volksmusiktages. Das Ensemble unter der musikalischen Leitung von Mezzosopranistin Inna Savchenko wird für ihre großartige musikalische Leistung mit dem Internationalen Volksmusikpreis geehrt.

Mexiko: Erstmals tritt die Gruppe Adelitas – Tapatías auf. In München beheimatet, steht die Gruppe für die Traditionen Mexikos ein. Adelitas hießen die Frauen, die während der mexikanischen Revolution mit den Männern marschierten. Tapatías nennt man wiederum die Frauen, die aus Guadalajara – einer Großstadt im Westen Mexikos – stammen. In ihrem Repertoire finden sich 13 aus verschiedenen Gebieten Mexikos stammende Tänze. Zusammen mit ihrer traditionellen Kleidung, meist bestehend aus auffallend bunten und aufwendig gestickten Kleidern, ist Adelitas – Tapatías ein besonderes Highlight des Volksmusiktages.

Schweden: Ebenfalls mit dabei ist das Duo „Claudia Richter und Ulrike Plank“. Die Frauen spielen schwedische Lieder auf Nyckelharpa, Hardangerfiedel, Violine und Oktavgeige. Bei der Nyckelharpa handelt es sich um ein Streichinstrument, das der Geige ähnelt, wobei aber die Tasten nicht mit den Händen sondern mechanisch mit Tasten verkürzt werden.