Deggendorf
Abschluss des Vorlandmanagements gefeiert

06.11.2017 | Stand 18.09.2023, 2:20 Uhr

Die Fertigstellung der Ausgleichsmaßnahmen feierten stv. Landrat Franz-Xaver Stierstorfer aus Straubing (v.l.), Landrat Christian Bernreiter, Prof. Dr. Martin Grambow, Stv. Landrat Raimund Kneidinger, Passau, Clemens Berger (WWA) und Michael Kühberger, Leiter WWA Deggendorf. − Foto: Roland Binder

Eines konnten die Redner nicht genug betonen: Ohne die vorangegangenen Maßnahmen zum Vorlandmanagement an der Donau hätte das Hochwasser im Juni 2013 die Region noch um einiges schlimmer getroffen. In Abwesenheit der bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf, die krankheitsbedingt abgesagt hatte, setzten Politiker, Vertreter des Wasserwirtschaftsamt mit dessen Leiter Michael Kühberger, Fachleute und Planer am Montag den offiziellen Schlusspunkt hinter ein über zehn Jahre dauerndes Projekt: Das Vorlandmanagement an der Donau zwischen Straubing und Vilshofen.

Prof. Dr. Martin Grambow, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, der die erkrankte Ministerin bei der Abschlussveranstaltung vertrat, rief die Ausgangslage in Erinnerung: Nach dem an und für sich harmlosen Donau-Hochwasser 2002 schlugen die Fachleute Alarm. Was war da passiert? Eine Erhöhung des Wasserspiegels um 20 bis 30 Zentimeter und ein knapp verteidigter Deich zeigten auf, dass Handlungsbedarf besteht. "Es war vollkommen klar, dass wir sofort handeln müssen," so Grabow. Das Problem war der Bewuchs an den Ufern und in den Donau-Vorländern, der im Vergleich mit dem Zustand während des Deichbaus in den 1930 bis 1950ern Jahren extrem zugenommen hatte. Die Ackerflächen hatten sich verdreifacht, Gehölzstrukturen um das Siebenfache zugenommen. Der dichte Uferbewuchs und die Maisfeldcer wirkten wie Barrieren und reduzierten den Abfluss des Hochwassers enorm. Das Fazit von Grambow: "Der Ausgleich der Interessen hat gut geklappt. Am Ende enes Prozesses, der 14,15 Jahre gedauert hat, sind wir froh." Und noch etwas: Der Hochwasserschutz wirke nur alle 20, 30 Jahren bei einem Hochwasserereignis. Die durch die Ausgleichsmaßnahmen entstandene Fläche wirke immer auf die Menschen. "Selbst an einem regennassen Novembertag ist es hier schöner als anderswo." Dem konnte Landrat Christian Bernreiter nur zustimmen. Er bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.