Deggendorf
Kameras gegen Spind-Einbrecher im elypso

28.03.2017 | Stand 18.09.2023, 1:50 Uhr

− Foto: dpa

"Beinahe jede Woche werden jetzt in Deggendorfs elypso die Schränke in der Umkleide aufgebrochen und Geldbörsen und Handys entwendet", das ist auch DZ-Leser Dr. Stefan Putz aus Iggensbach aufgefallen. Selbst traue er sich schon kaum noch, Wertgegenstände in den Bad-Spinden einzuschließen. "Dagegen nichts zu tun wird wohl die Besucheranzahl einbrechen lassen", schreibt Putz in seinem Brief an die Redaktion, mit dem er auf die wiederholten Polizeimeldungen zu dem Thema reagiert.

Getan wird jedoch etwas – und zwar auch sehr unmittelbar, bestätigt Badleiter Johann Dollmaier auf Nachfrage der DZ. Vor allem wegen der aktuellen Häufung haben er und Stadtwerke-Chef Franz-Josef Krempchen dringenden Handlungsbedarf gesehen. Denn: "In 14 Jahren mussten wir der Polizei vier Spind-Aufbrüche melden. Das ist auf diese Zeit vergleichsweise wenig." Als in jüngster Zeit schon zum zweiten Mal Spinde in der Hallenbad-Umkleide aufgebrochen worden waren, wurde man umso hellhöriger. Fortan waren die Spinde nie länger als zehn Minuten am Stück unbeobachtet – abwechselnd streiften Bad-Angestellte und Reinigungspersonal durch die Reihen.

Geholfen hat das leider nicht. Am vergangenen Donnerstag wurden wieder mehrere Schränke aufgebrochen, Geldbörsen und Handys daraus waren weg. Zum dritten Mal in Folge. Dollmaier und Krempchen gehen daher davon aus, dass es sich immer um den oder die gleichen Täter handelt, dem oder denen das Handwerk gelegt werden muss.

Bereits am Freitag rückte daher ein Sicherheitsdienst im elypso an, dessen Mitarbeiter nun durchgehend durch die Spindreihen streifen. Das werden sie so lange tun, bis die bereits bestellte Video-Überwachungsanlage aufgebaut ist. Sie soll scharfe Bilder von allem liefern, was im Bereich vor den Spinden passiert. Gut sichtbare Schilder werden die Besucher darüber informieren, dass die Kameras immer laufen. In die Umkleiden wird natürlich nicht hineingefilmt.

"Es ist schade, dass wir so weit gehen müssen", findet Johann Dollmaier. "Aber die Sicherheit unserer Besucher und ihrer persönlichen Sachen sind uns die Investition und auch das schnelle Reagieren wert."

− kw