Plattling
Thomas Schweiger ist Plattlings neuer Braumeister

07.03.2018 | Stand 18.09.2023, 2:37 Uhr

Ein echtes Handwerk ist das Bierbrauen noch in der Mikrobrauerei "Bräu zur Isar". Für den neuen Braumeister Thomas Schweiger, hier im Sudhaus beim Einmaischen, ist das eine spannende Herausforderung, bei der er viel lernen kann. − Fotos: Binder

Man kann nicht sagen, dass Thomas Schweiger beim Bierbrauen klein angefangen hat – das wäre eine schamlose Untertreibung. Seine ersten Versuche als Braumeister laufen so ab: "Ich habe mir zuhause in meinem Zimmer mit Töpfen selbst eine Anlage zusammengebaut." 50 Liter kostbaren Gerstensaft kann der 24-Jährige so in "Heimarbeit" produzieren. Und was soll man sagen: "Es hat eigentlich immer geschmeckt." Thomas Schweiger grinst. "Auch wenn ich natürlich viele Fehler gemacht habe. Aber nur so lernt man ja."

Gelernt hat Schweiger eigentlich etwas ganz anderes. Nach der Realschule fängt er in Deggendorf als Bauzeichner an. Zu etwa derselben Zeit lässt sein Vater, der Gastronom und Unternehmer Anton Schweiger, zusammen mit der Familie Eimannsberger das Brauereiwesen in Plattling wieder auferstehen. Am 8. Oktober öffnet die Schaubrauerei "Bräu zur Isar" ihre Pforten. Seitdem bekommt man als Hotel- oder Wirtshausgast in der Isarstadt hausgebrautes Bier. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Und dafür seit Februar verantwortlich – Thomas Schweiger. Die Töpfe in der eigenen Bude haben ausgedient.

Eine Entwicklung, die im Herbst 2011 so nicht vorherzusehen war. Doch plötzlich geht alles ganz schnell. Thomas Schweiger merkt, dass der Beruf des Bauzeichners langfristig doch nicht der richtige für ihn ist. Also holt er auf der BOS in Deggendorf sein Abitur nach und schreibt sich in Weihenstephan für den Studiengang Brau- und Getränketechnologie ein. "Ich habe mir gedacht, das probier’ ich jetzt einfach."Als dann kurz vor Weihnachten Nico Beller, der bisherige Braumeister im "Bräu zur Isar", kündigt, geht es für Thomas Schweiger noch einmal schneller. Vater Anton Schweiger fragt beim Sohnemann ganz dezent an, ob er sich denn nicht spontan die Stelle des Braumeisters in der hauseigenen Mikrobrauerei vorstellen könnte. Der 24-Jährige kann und wagt den Sprung ins kalte "Brauwasser" – und in die Doppelbelastung. Denn zwar hat Thomas Schweiger die Abschlussprüfungen in Weihenstephan schon alle erfolgreich hinter sich gebracht, die Bachelorarbeit steht aber noch aus. "Nächste Woche fang ich damit an."
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