Plattling
Klinikclowns im Isar Park: Lachen mit Feingefühl

20.02.2018 | Stand 18.09.2023, 2:35 Uhr

Seit fast vier Jahren lebt Regina Koitsch (l.) im Senioren- und Pflegeheim im Isar Park. Genauso lange kennt sie auch Klinikclown Rosi Sauerkräuter. Die beiden halten ihren monatlichen Plausch. − Fotos: Cavar

Sobald Mira Neumeier und Franziska Neppl ihre roten Nasen aufsetzen, verschwinden sie. An ihrer Stelle kommen ihre Zweitidentitäten Rosi Sauerkräuter und Fanni Punktum zum Vorschein. Einmal im Monat besuchen die Klinikclowns das Senioren- und Pflegeheim im Isar Park. Ihre Mission für die nächsten zwei Stunden: Auf allen Etagen Freude verbreiten und den Bewohnern Abwechslung bieten. Dafür brauchen Rosi und Fanni nicht nur gute Laune, sondern auch viel Feingefühl.

Ohne großes Trara betreten die Klinikclowns den Gruppenraum im Erdgeschoss. Ein fröhliches "Grüß Gott" von Rosi, eine höfliche Verbeugung von Fanni, das reicht. Heute gibt’s Schokokuchen, da wollen die beiden nicht zu sehr stören. Eine Vorstellung brauchen die Klinikclowns aber sowieso nicht. Die Bewohner kennen sie, ja erwarten sie teilweise sogar. Und so werden Rosi und Fanni sogleich mit Liederwünschen überhäuft – musikalische Einlagen gehören zu ihren Spezialitäten.

Rosi packt ein kleines Akkordeon aus. Ganz textsicher sind sie und Fanni nicht, aber sie versuchen es trotzdem mit dem "Böhmen-Lied". Zugegeben: Bei einem Gesangswettbewerb hätten die beiden Clowns damit wohl keine Chance auf ein Weiterkommen. "Das waren die unberechenbaren Höhen und Tiefen des Böhmerwaldes", lacht Rosi über ihren gescheiterten Versuch, die hohen Töne zu treffen. Den Senioren gefällt die Einlage trotzdem – oder gerade deswegen. "Ein goldener Stimmenhauch", bewundert Gerhard Rischl die Gesangskünste der Clowns mit einer kräftigen Portion Ironie. "Schön falsch", bringt es sein Tischnachbar auf den Punkt.
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