Plattling
Plattling sucht die Nibelungen-Stars

21.01.2018 | Stand 18.09.2023, 2:30 Uhr

Eine düstere Figur möchte Michael Breit (l.) beim Nibelungenspiel verkörpern. Regisseur Andreas Wiedermann (r.) ließ ihn seine böse Seite an Regieassistentin Maria Armansperger ausprobieren. − Foto: Beham

Die bekannteste Casting-Show im deutschen Fernsehen ist zurzeit wieder auf Sendung: Deutschland sucht den Superstar. Hier werden Sänger, Unterhaltungstalente und gutes Aussehen gesucht. Pop-Titan Dieter Bohlen kommentiert dazu mit scharfer Zunge. Die Casting-Show, die am Samstag im Bürgerspital stattgefunden hat, sieht anders aus: Statt Deutschlands Superstar sucht der Regisseur Andreas Wiedermann Statisten und Darsteller für größere Sprechrollen für das historische Nibelungenfestspiel.
Bereits zum dritten Mal inszeniert Andreas Wiedermann das Historienspiel. Futuristischer und abstrakter soll es diesmal werden (PZ berichtete). Dafür sucht der Regisseur nach neuen Gesichtern, nach "Frischfleisch", das die Figuren spannend macht für die Zuschauer. "Sonst wäre es immer das selbe", erklärt Wiedermann. Und Nachwuchs brauche der Nibelungen-Festspielverein schließlich immer.
18 Kandidaten für die großen Sprechrollen stellen sich beim Casting vor – keine große Anzahl, doch Andreas Wiedermann ist zufrieden. Statt etwa Pop- und Schlagersängerin Ella Endlich sitzt Regieassistentin Maria Armansperger an seiner Seite und hilft ihm, das Schauspieltalent der Bewerber zu beurteilen. "Man sieht sofort, auf welchem Niveau man mit ihnen arbeiten kann, wo ihre Stärken liegen und wie man sie zum Blühen bringt", erklärt der Regisseur.
Zum Blühen bringen will er die Talente mit verrückt anmutenden Regieanweisungen: Liegestütz, kriechen wie eine Schlange, einen Weinkrampf bekommen. Es geht dabei um die Spontanität der Kandidaten. Wiedermann überlegt dabei, was zu einer Rolle der Nibelungen passen könnte. Nur wer sich physisch so öffnen könne, habe wirklich Lust auf das Schauspielern und das Stück.

− sb

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