Plattling
Perchten auf dem Christkindlmarkt: Alte Sagen und ganz viel Gänsehaut

10.12.2017 | Stand 18.09.2023, 2:24 Uhr

Sprühende Funken wirbeln durch die Luft, wenn der Percht seine Feuerfackel schwingt. In diesen Momenten ist vom andächtigen Publikum kein Mucks mehr zu hören. − Fotos: Tim Meier

Mystische Musik dröhnt aus den Lautsprechern, eine dunkle Stimme erzählt über das uralte Brauchtum der Perchten und heißt die Besucher willkommen. Leicht angespannt warten die Leute auf den Einmarsch der Perchten und Hexen, die Geister und Dunkelheit des Winters vertreiben und mit ihren eindrucksvollen Ritualen die Götter besänftigen sollen. Gänsehaut-Feeling macht sich unter den Zusehern breit, kalte Schauer jagen einem über den Rücken, wenn zu elegischen Melodien die zottigen, finsteren Gestalten über den Platz vor dem Rathaus ziehen und die Leute in die fantastische Welt der Raunächte und frühen Sagen entführen.

Spätestens dann, wenn der Zeremonienmeister bei Glockenlärm und Feuersbrunst auf seinem brennenden Streitwagen in die Arena fährt, macht das Publikum keinen Mucks mehr, traut sich kaum zu atmen. Eine ganz besondere Stimmung legt sich über den Platz, wenn Millionen sprühender Funken der bengalischen Feuer durch die Luft wirbeln.

Zum fünften Mal seit ihrer Gründung im Jahre 2013 kamen die "W’Oidperchten" am Samstag, 9. Dezmeber, zum Christkindlmarkt nach Plattling, um hier die Geister zu vertreiben. Jedes Mal versetzen sie ihr Publikum in Staunen und sind trotz der furchterregenden Erscheinungen durchwegs lieb und nett zu Erwachsenen und Kindern. Schließlich soll eine Berührung der Perchten Glück bringen und Unheil abwenden, so dass die Besucher den Perchten in ihren kunstvoll geschnitzten, aber gruseligen Holzmasken gerne die Hände schütteln.

− met