Plattling
Gelbe Schule macht Schule

22.11.2017 | Stand 18.09.2023, 2:22 Uhr

Selbstakzeptanz ist laut Coach Stefan Schmid der erste Schritt in Richtung eines gesunden Selbstwertgefühls. Für Lehrer, die im Klassenzimmer täglich "On Air" sind, sei dieses besonders wichtig. − Fotos: Cavar

Eigentlich war am Mittwoch schulfrei, das hatten die Schüler dem Buß- und Bettag zu verdanken. Über 200 Lehrer aus ganz Niederbayern gingen trotzdem in die Schule, genauer gesagt in die Grundschule Plattling. Dort hatte Rektor Erwin Müller in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung zum Niederbayerischen Gesundheitskongress geladen.
Der safrangelbe Pullunder unter Müllers Jackett verriet bereits das Thema des Tages: Das Lehrkonzept der Gelben Schule, nach der die Grundschullehrer in Plattling seit knapp einem Jahr unterrichten. Das Leitmotiv: Menschen als Persönlichkeiten achten und diese in ihrer Identitätsbildung begleiten.
Im Unterricht ist dies mit einfachen Mitteln umzusetzen. Statt einer starren Sitzordnung, setzten sich die Schüler im Raum verteilt, wo es ihnen gerade gefällt. Wer lieber mit seinem Klassenkameraden zusammen die schwere Matheaufgabe lösen möchte, darf das. Diese Art der Selbstbestimmung ist einer von vielen Aspekten des Gelben Unterrichts, der unter anderem auf der Persönlichkeits-System-Identifikationstheorie (PSI) des deutschen Professors Julius Kuhl basiert.
"Der Mensch braucht sozialen Kontakt. Nur damit kann er sich entwickeln", appellierte Müller dafür, Kindern mehr Zuwendung zu schenken. Schließlich übergab er das Wort an den Diplom-Wirtschatsgeographen und Coach Stefan Schmid, mit dem Müller das Konzept der Gelben Schule entwickelt hat. In seinem Vortrag ging Schmid detailliert darauf ein, welch unterschiedliche Bedürfnisse Menschen hätten und wie komplex auch das Innenleben eines Lehrers sei.

− cav

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