Plattling
Bundestagswahl: Nur 50 Leute interessieren sich für Diskussion mit Direktkandidaten

14.09.2017 | Stand 18.09.2023, 2:13 Uhr

Haben sich mehr Zuhörer erhofft: (v.l.) DGB-Kreisvorsitzender Thomas Müller, Moderatorin Andrea Rasche und DGB-Regionssekretär Markus Zaglmann. Bei einer Veranstaltung zum Thema Rente waren vor einiger Zeit über 150 Gäste gekommen. Am Mittwochabend waren es höchstens 50, die sich für die Diskussion zur Bundestagswahl interessierten. −Foto: Häusler

Noch zehn Minuten, dann soll die vom DGB-Kreisverband organisierte Podiumsdiskussion mit vier Bundestagsdirektkandidaten im Bischofshof beginnen. Bereits jetzt ist klar: Kreisvorsitzender Thomas Müller und Regionssekretär Markus Zaglmann werden nach der politischen Runde am Mittwochabend wieder einige Info-Tüten der Gewerkschaft einsammeln müssen, die sie zuvor für die über 100 erwarteten Besucher auf den Tischen drapiert haben. Denn im großen Saal finden sich nur knapp 50 Interessierte ein, die zu 99 Prozent schon wissen, wem sie ihr Vertrauen am Wahlsonntag, 24. September, schenken werden.

Die Fronten im Saal sind schon vor Beginn der Diskussion deutlich zu erkennen: Am Ende einer langen Tafel nehmen CSU- und JU-Mitglieder Platz. Sie wollen Thomas Erndl, der als CSU-Kandidat bei Gewerkschaftern einen schweren Stand hat, unterstützen. Immer wieder werden sie nach seinen Äußerungen applaudieren. Diese Wähler braucht Thomas Erndl aber nicht mehr von sich zu überzeugen. Und bei den anderen im Saal wird ihm das nicht gelingen: Es sind die SPD-Genossen und Gewerkschafter, die sich mit den Aussagen von MdB Rita Hagl-Kehl bestätigt fühlen, aber auch die Argumente von Christian Heilmann (Grüne) und Yenni Kellermann (Die Linke) mit Applaus quittieren werden.

Das akademische Viertel lassen die Veranstalter verstreichen: Es ist bereits nach 18.45 Uhr. Thomas Müller bittet die Kandidaten auf die Bühne, heißt Ehrengäste willkommen und mahnt: "Was wir am 24. September wählen, bekommen wir vier Jahre lang serviert." Während der Vorstellungsrunde trifft auch Thomas Erndl endlich ein, nimmt Platz auf der Bühne, entschuldigt sich dafür, dass er sich wegen eines weiteren Termins am anderen Ende des Wahlkreises verspätet habe.

Die Diskussion: Die bundespolitischen Themen kommen zur Sprache, die Kandidaten vertreten großteils die bekannten Positionen ihrer Parteien. Vor allem in sozialpolitischen Fragen wird deutlich, dass sich die Ansichten der Christsozialen von den drei anderen Parteien unterscheiden. Andrea Rasche klappert die Themen Arbeitsmarkt, Mindestlohn, Steuerentlastung, Rente, Diesel-Fahrverbote und Mobilität, Flüchtlinge und Sicherheit ab.

− chh

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