Plattling
Förderprogramm gegen Ladensterben in Plattling wird kaum genutzt

14.07.2017 | Stand 18.09.2023, 2:05 Uhr
Simone Kuhnt

Das P11 ist umgezogen und hat sich verkleinert, ein neuer Mieter wird gesucht. − Fotos: Kuhnt

Regen, Deggendorf, Osterhofen oder Plattling - egal, wo man sich umsieht: In den Innenstädten stehen immer mehr Geschäftsflächen leer. Große Einkaufsmärkte, zum Teil "auf der grünen Wiese", ziehen den Gewerbetreibenden in den Stadtzentren die Kundschaft ab. Das Internet tut ein Übriges, damit die Menschen nicht mehr unbedingt die Einzelhändler vor Ort aufsuchen. Und dort, "vor Ort", sind für zeitgemäße Geschäfte und Filialisten oft die baulichen Gegebenheiten nicht zufriedenstellend. Die Folge: Leerstand - in Plattling jetzt auch da, wo sich am Preysingplatz bis Ende Juni das P11 befand.

Karola und Arnold Kappl sind zum Monatsbeginn mit ihrer Firma in die Kolpingstraße gezogen. Die Abteilungen für Bademoden und Parfüms betreiben sie dort nicht mehr, die Kosmetikabteilung führen sie weiter wie bisher. "Der Mietvertrag am Preysingplatz lief aus und wir haben ihn nicht verlängert", erklärt Karola Kappl. Die Geschäftsfläche sei zuletzt zu groß gewesen.

"Nicht viele Kommunen im Umkreis haben solche Programme"

Um Leerstände zu beseitigen, legte die Stadt Plattling mit der Regierung von Niederbayern ein kommunales Förderprogramm auf. In Anspruch genommen wird es jedoch kaum - und das, obwohl die Stadt zum Jahresbeginn die Höchstfördersumme von 12.000 auf 25.000 Euro aufgestockt hat. "Es gibt gelegentlich Nachfragen, doch Konzepte folgen wenige", sagt Eugen Grimm von der Stadtverwaltung. Konzepte brauche es aber, um eine Maßnahme bewilligen zu können. Während das Fassadenprogramm seit 2004 gut ankomme, laufe es beim Geschäftsflächenprogramm "schleppend". "Nicht viele Kommunen im Umkreis haben solche Programme", betont Grimm, gleichwohl sei der Höchstförderbetrag im Vergleich zu den Sanierungskosten für eine Geschäftsfläche lediglich "ein Zuckerl".

"Erstmal schauen, ob es das, was ich will, in Plattling gibt"– dazu rät Hans Obermeier vom Bauverwaltungsamt der Stadt und sagt: "Das Wichtigste wäre ein Wir-Gefühl, eine positive Einstellung, der Wille jedes Einzelnen: Ich bin für Plattling."

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