Er hat eine spannende Zeit in der Kirche erlebt, als Seminarist das Zweite Vatikanische Konzil mit dem großen Umbruch in der Katholischen Kirche. Er hat zwei Päpste persönlich getroffen und viele Menschen seelsorgerisch begleitet. An diesem Sonntag, 9. Juli, feiert der Ruhestandspfarrer Kurator Karl Raster sein Goldenes Priesterjubiläum. Der 81-jährige Geistliche ist seit zwei Jahren Wahl-Plattlinger, da er seinen Ruhestand in der Nähe seiner Schwester verbringen will, die in der Isarstadt wohnt. Groß gefeiert wird in Plattling selbst nicht, dafür aber in seiner Heimatpfarrei Ruhmannsfelden, in der am Sonntag ein Festgottesdienst für und mit dem Jubilar gefeiert wird.
Es war für Karl Raster kein gerader Weg zum Priesteramt. Der gebürtige Ruhmannsfeldener hatte 1955 zuerst Schlosser in München gelernt und war anschließend in Deggendorf in diesem Beruf tätig. 1956 sei bei ihm langsam der Gedanke gereift, Priester zu werden. "Nach großen inneren Kämpfen", erinnert er sich an diese Zeit. Am 29. Juni 1967 war es dann aber trotzdem so weit – zusammen mit 22 weiteren Diakonen wurde er von dem damaligen Bischof Rudolf Graber im Regensburger Dom zum Priester geweiht.
In seinem langen Priesterleben hat Raster auch zwei Päpste persönlich kennenlernen dürfen. Am 11. Januar 1962 war er mit Mitseminaristen zur Eröffnung des Zweiten Vatikanums in Rom. Dabei gab es für sie auch eine Audienz bei dem damaligen Papst Johannes XXIII. Raster erzählt augenzwinkernd die Geschichte von der Festlegung des Termins für die Audienz. Als es um die Frage ging, wann denn diese stattfinden soll, habe der Papst gesagt: "Die Deutschen sind Frühaufsteher, wir können schon um 9 Uhr anfangen." Papst Benedikt XVI. hat Raster dann bei dessen Besuch 2006 in Deutschland in Regensburg getroffen.
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