Plattling
BRK-Seniorenheim: Vier Senioren teilen sich eine Holzwerkstatt

19.04.2017 | Stand 18.09.2023, 1:53 Uhr

Josef Pommer (rechts) schneidet die Holzteile aus, Johannes Wietzorek (links) schleift sie glatt. So entstehen in der Holzwerkstatt des BRK-Seniorenheims an der Luitpoldstraße Deko-Artikel für das Haus. −Fotos: Meier

Friedrich Nirschl trudelt ein bisschen später in der Werkstatt ein als seine beiden Handwerkerkollegen. Ihm pressiert’s nicht. Der Nachmittag ist ja noch jung. "Als ehemaliger Toskana-Urlauber wird er wohl noch Siesta gehalten haben", merkt Heimleiter Robert Meyer an, als Nirschl ums Keller-Eck schlendert. Zufrieden lächelnd betritt der Senior einen seiner Lieblingsräume des Heimes an der Luitpoldstraße, der mit einem gebastelten Türschild versehen ist: die Holzwerkstatt.

Johannes Wietzorek und Josef Pommer werkeln bereits. Sozialbetreuerin Karin Smolin hilft bei Bedarf. Die Aufgaben sind klar verteilt: Nirschl zeichnet, Pommer schneidet, Wietzorek schleift. Teamwork. Dabei ist auch Franz Spiegl, der sich als "Mädchen für alles" um weitere Arbeitsschritte kümmert.

Dass die Finger alt und nicht mehr ganz so beweglich sind wie vor Jahrzehnten, stört die vier Heimbewohner nicht. Die Herren beweisen, dass sie gebraucht werden. Diese besondere Form der Beschäftigung und diese Besonderheit in der Altenpflegeeinrichtung soll nach dem Normalitätsprinzip fördern, erklärt Heimleiter Meyer. Bei der Beschäftigung von Männern bedürfe es außerdem neue Ideen, da sie bekanntermaßen für Stricken, Sticken, Häkeln und Klöppeln nur schwer zu begeistern sind.

Karin Smolin freut es, dass sich die vier Handwerker in der Holzwerkstatt glücklich fühlen. Sie selbst stammt aus einer Schreinerei. Trotz mancher Beeinträchtigung arbeiten die vier Herren eifrig. Sie konzentrieren sich auf das, was sie können. Und es sei schon von besonderem Wert, wenn man in dem Alter noch so motiviert ist, fügt die Sozialbetreuerin an.

− met

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