Plattling
"8000 Gehörlose in Bayern, aber nur 100 Gebärdensprachdolmetscher"

07.11.2016 | Stand 18.09.2023, 1:31 Uhr

Setzen sich für Gehörlose ein: (v.l.) Der Plattlinger Josef Rothmeier, der zum Kassier im Bezirksverband Niederbayern der Gehörlosen gewählt wurde, Schriftführerin Martina Backfisch aus Otzing, Bezirksvorsitzende Brigitte Rothmeier, Bezirksverbands-Vize und Vorsitzender in Landshut Markus Beetz sowie Referent und Gebärdensprachdolmetscher Tom Exner aus München. −Foto: Eichwald

Tom Exner sagt: "Es gibt rund 8000 Gehörlose in Bayern, aber nur 100 Gebärdensprachdolmetscher." Die Plattlingerin Brigitte Rothmeier, die am Samstag für die kommenden drei Jahre erneut zur niederbayerischen Bezirksvorsitzenden der Gehörlosen gewählt wurde, hatte den Münchner, der seit acht Jahren als Gebärdensprachdolmetscher arbeitet, nach Plattling in den Josefsaal geladen.

Exner informierte imn seinem gut einstündigen Vortrag, für den er die Gebärdensprache nutzte, über 60 Betroffene, wie der Notfalldienst der Gebärdensprachdolmetscher funktioniert. Unter der kostenfreien Nummer 0800/ 1212789 können Polizei, Notärzte, Krankenhäuser und Kriseninterventionsdienste werktags von 17 bis 8 Uhr sowie am Wochenende und Feiertagen rund um die Uhr einen Dolmetscher erreichen.

Der Berufsverband der Gebärdensprachdolmetscher hat mit dem Landesverband der Gehörlosen in Bayern das Projekt im April 2013 gestartet; man wollte die Versorgung von hörbehinderten Menschen mit Gebärdensprachdolmetschern in einer Notsituation sicherstellen, fügte Exner an. Noch immer läuft das Projekt ehrenamtlich. Der Bereitschaftsdolmetscher, welcher als Ansprechpartner und zur Erstaufklärung über Gehörlosigkeit zur Verfügung steht, eilt bei Bedarf auch vor Ort oder versucht einen Kollegen zu schicken.

− je

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