Altenmarkt
Glocken in Ferien

12.04.2017 | Stand 18.09.2023, 1:52 Uhr

Margaretha ist die dickste Glocke in der Asambasilika laut Hans Irber. − Fotos: Scheuerer

Von Gründonnerstag bis Ostersonntag schweigen die Glocken in den katholischen Kirchen des Landes. Glaubt man dem Volksmund, werden die Glocken mit dem letzten Gloriagesang in der Abendmesse am Donnerstag eingepackt und nach Rom geschickt, wo sie der Papst segnet und bis Ostersonntag wieder zurückschickt. Pfarrer Emanuel Hartmann kennt die Volkssage. Der Grund, warum die Glocken stillstehen, sagt er, habe aber nichts mit Rom zu tun, sondern mit der christlichen Glaubenslehre. "Die schweigenden Glocken drücken die Trauer über den Tod von Jesus aus", der nach dem letzten Abendmahl am Donnerstag tags darauf gekreuzigt wurde.

Als Ersatz für die Glocken bedienen die Ministranten traditionell knatternde Ratschen. So auch in der Basilika in Altenmarkt. Am Karfreitag vor dem Gottesdienst und am Ostersonntag, bevor die Glocken wieder übernehmen, werden die Ministranten ratschen. In der Pfarrei Osterhofen dagegen ziehen sie am Samstag mit den Ratschen durch die Stadt und sammeln für die Ministrantenkasse Geld ein, das dann für Ausflüge oder gemeinsame Essen verwendet wird. Auch eine Tradition in Osterhofen, sagt Pastoralreferent Max Aigner. Am Freitag und Samstagwird zudem jeweils dreimal am Tag, morgen, mittags und abends geratscht, aber nicht geplaudert.

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