Moos
Polizei Plattling findet kiloweise Schwarzpulver und Munition

06.04.2017 | Stand 18.09.2023, 1:51 Uhr

Mehrere tausend Schuss Munition und mehrere Kilo Schwarzpulver hat die Polizei in einem Anwesen im Landkreis Deggendorf gefunden. −Symbolfoto: dpa

Tausende Schuss Munition, kiloweise Schwarzpulver und mehrere Waffen hat die Polizei Plattling in einem landwirtschaftlichen Anwesen in der Gemeinde Moos (Landkreis Deggendorf) gefunden. Vorangegangen war ein Tipp der Münchner Polizei: Diese hatte zuvor in der Münchner Wohnung des Mannes eine Cannabis-Aufzuchtanlage und weitere Waffen sichergestellt.

Am Montag hatten Beamte in der Wohnung des 49-jährigen Münchners zunächst zwei professionelle Marihuana-Plantagen sowie mehrere illegale Waffen und Munition gefunden. Das berichtet die Polizei. In beiden Plantagen wurden insgesamt 115 Marihuana-Pflanzen in unterschiedlichen Wachstumsphasen angebaut. Nach Angaben der Polizei standen 23 Pflanzen kurz vor der Ernte. Viele andere waren sogenannte Setzlinge, also Pflanzen in einer frühen Wachstumsphase. Die Polizei geht davon aus, dass das Trocknen der Pflanzen einen Ertrag von etwa 700 Gramm Marihuana ergeben würde.

Pistolen, Machete, Samuraischwert und Tomahawk

Inmitten der Marihuana-Plantage im Keller befand sich ein Tresor mit Waffen. Laut Polizei lagen im Schlafzimmer des Elektrotechnikers, dort, wo die zweite Plantage war, griffbereit ein Samurai-Schwert, ein Tomahawk und eine Machete. Unter dem Bett wurden außerdem vier Pistolen, zwei Langwaffen und mehrere hundert Schuss verschiedener Munitionen gefunden. In einer Kiste neben dem Bett befanden sich zudem mehrere tausend Zündhütchen. Auch war der Mann mit zwei Jagdmessern ausgestattet.

Außerdem wurde bekannt, dass der Mann in Moos ein Ferienhaus besitzt. Wie das Polizeipräsidium Niederbayern am Donnerstag mitteilt, machten sich Kollegen der Plattlinger Polizei noch am selben Tag daran, das Anwesen abzusuchen - mit Erfolg: Die Beamten entdeckten Tausende Schuss Munition sowie mehrere Kilo Schwarzpulver. Aufgrund der Größe des Anwesens wurde die Maßnahme am Abend zunächst abgebrochen.

Am Dienstag rückte die Polizei dann mit einem größeren Aufgebot an, unter anderem war eine technische Sondergruppe des Bayerischen Landeskriminalamtes vor Ort. Insgesamt fanden die Beamten 11.000 Schuss Munition, etwa 6,5 Kilogramm Schwarzpulver, zwei Druckluftwaffen sowie eine Vielzahl von Vorrichtungen verschiedener Kaliber zum Wiederladen von Treibladungsmunition.

Aufgeflogen ist der Dealer übrigens über seine Webcam. Wie die Beamten am Donnerstag mitteilten, verkaufte der 49 Jahre alte Elektrotechniker das Gerät, das über einen Wärme- und Bewegungsmelder automatisch Aufnahmen an den Nutzer sendet, bereits im vergangenen November über das Internet. Der Käufer setzte das Gerät auf Werkseinstellungen zurück und hinterlegte seine eigenen Daten. Obwohl er die Webcam im Rahmen des gesetzlich verankerten Rückgaberechts an den Verkäufer zurücksendete, erhielt der Käufer - ein Mann aus Wiesbaden - im vergangenen Januar Live-Aufnahmen vom Gerät. Diese zeigten den ursprünglichen Verkäufer vor einer Marihuana-Plantage. Der Käufer gab die Bilder an die Polizei weiter.

Die Staatsanwaltschaft Deggendorf ermittelt nun wegen Verstößen nach dem Waffen- und Sprengstoffgesetz.

− pnp