Deggendorf
Rennauto-Bauer werden mobil

12.01.2018 | Stand 18.09.2023, 2:29 Uhr

TH-Präsident Peter Sperber gibt im doppelten Sinn ein ungewöhnliches Bild ab: Er fährt die Rennautos natürlich nicht selbst und in der autonomen Jenny 8 GD sitzt sonst gar keiner am Steuer. Den Ford Kuga als Team-Auto haben Andreas Bauer (v.r.) und Albert Schwinghammer möglich gemacht, Michael Schötz und Andreas Voichtleitner freut’s. − Foto: Binder

Der Anhänger mit den zwei Rennboliden ist schwer, die Teile, die transportiert werden müssen, sind oft sperrig. Mit den eigenen Autos ist es für die Studenten im Verein Fast Forest oft schwer, die Fahrten zu Rennen, zu Sponsoren und Teile-Herstellern zu organisieren. Ihren Hilferuf hat Andreas Bauer, Leiter Werkzeugbau bei Rohde und Schwarz in Teisnach gehört, der schon seit Jahren mit den Entwicklern aus dem studentischen Verein Fast Forest zusammenarbeitet. Er hat seine Kontakte zu Albert Schwinghammer vom Autohaus Griesbeck aktiviert – und das Fahrzeug-Problem der Studenten ist gelöst. Ein Ford Kuga mit passender Folierung steht ihnen nun ein Jahr lang zur Verfügung, um mit ihnen auf Tour zu gehen.

Technischer Leiter Andreas Voichtleitner und Michael Schötz, zuständig für das autonome Fahren, sind froh über ihre Sponsoren und Zulieferer wie unter anderen b-plus, Pinter Guss, Becker Carbon, Rohde und Schwarz und jetzt eben auch Griesbeck: "Ohne die alle würden wir als Studenten das nicht machen können."

Fast Forest wurde 2008 gegründet. Zunächst bauten die Mitglieder jedes Jahr ein Rennauto mit Verbrennungsmotor, dann zusätzlich ein elektrisch angetriebenes, seit 2011 nur noch Stromer und seit 2017 zusätzlich einen autonom fahrenden Boliden – die Jenny 8 GD (Ghost Drive).

Rund 80 bis 90 Mitglieder beteiligen sich aktiv an der Entwicklung und dem Aufbau der Fahrzeuge und setzen dabei auch Inhalte ihrer verschiedenen Studiengänge ins Praktische um. Jedes Jahr nimmt Fast Forest an den Rennen der Formula Student teil – in verschiedenen Klassen. Beim größten Rennen des Jahres im August in Hockenheim treten sie bei den E-Boliden gegen rund 40 Teams aus aller Welt an, ans autonome Fahren wagen sich heuer erst 17 Teams. Für 2018 hat Fast Forest neben Hockenheim auch zwei weitere Rennen auf dem Zettel: in Spanien und in Spielberg, wahlweise in Tschechien.

− kw