Deggendorf
Räuberhöhle und Besen-Parkplatz: Ausstellung rund um Otfried Preußler

21.11.2017 | Stand 18.09.2023, 2:22 Uhr

Fetzige Räuberlieder hatten die Kinder der 3a aus der Grundschule An der Angermühle für die Ausstellungseröffnung einstudiert. Dem Räuber Hotzenplotz (vorne mit Pfefferpistole und hinten als Bild) gefiel’s. − Fotos: Binder

Sich in der Räubergarderobe einen schwarzen Bart aufmalen, in Hotzenplotzens Höhle kriechen oder das Fluggerät am Besen-Parkplatz ablegen, um im windschiefen Hexenhäuschen Tee zu kochen – das alles können Kinder in den kommenden Wochen im Dachgeschoss des Stadtmuseums tun. "Otfried Preußler und seine Freunde" heißt die Mitmachausstellung, die Museumsleiterin Birgitta Petschek-Sommer, OB Christian Moser und Otfried Preußlers Tochter Susanne Preußler-Bitsch am Dienstag eröffnet haben.

Garniert wurde die Eröffnung nach echter Räuber-Manier mit fetzigen Räuberliedern. Die hatte die Klasse 3a der Grundschule An der Angermühle einstudiert – und einen echten kleinen Räuber Hotzenplotz samt Pfefferpistole hatten die Kinder auch dabei. Für die Besucher gab es dann noch die Leibspeise vom Seppel und vom Kasperl: Pflaumenkuchen mit Schlagrahm.

"Das meiste hat man ja selbst gelesen", erinnerte sich Christian Moser an seine Kindheit mit den Büchern des Autors, der 1923 in Reichenberg in der damaligen Tschechoslowakei geboren wurde und 2013 in Prien am Chiemsee starb. "Dies ist eine ganz besondere Ausstellung", lobte der OB. Das Stadtmuseum hat dafür eine Ausstellung des Thienemann-Esslinger-Verlags erweitert: Schreiner Christian Thurnherr hat die Burg Eulenstein vom kleinen Gespenst nachgebaut und den Mühlenweiher vom kleinen Wassermann, die Räuberhöhle und das Hexenhäuschen. Alles wurde liebevoll bemalt und von Museumspädagogin Rita Kurz mit Details ergänzt und dekoriert. Viele haben dazu beigetragen, indem sie den alten Nachttopf, den Ohrensessel für die Lesenische oder das alte, mit Stroh gefüllte Bett vom Dachboden holten und zur Verfügung stellten.

Für die Kinder gibt es in der Ausstellung aber noch viel mehr zu tun als in die Rollen der Preußler-Figuren zu schlüpfen: Sie können bei verschiedenen Rätsel- und Ratespielen ihr Wissen um die Geschichten testen. "Der alte Herr Preußler, wie er sich zuletzt nannte, hätte sich sehr gefreut und geehrt gefühlt", weiß dessen Tochter Susanne Preußler-Bitsch.

Die Mitmachausstellung ist nun bis zum 4. März geöffnet. Für Schulklassen und Kindergruppen bietet das Stadtmuseum-Team das Begleitprogramm "Enemene Fröschebein – gleich wirst du verzaubert sein" an. Das Museum ist dienstags bis samstags von 10 bis 16 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

− kw