Deggendorf
Zurück in den Gerichtssaal

27.06.2017 | Stand 18.09.2023, 2:02 Uhr

Kunigunde Schwaiberger verlässt Ende der Woche die Staatsanwaltschaft. Bis dahin arbeitet sie noch ganz normal die laufenden Fälle ab. − Foto: Roland Binder

Für Leitende Oberstaatsanwältin Kunigunde Schwaiberger (56) ist die letzte Arbeitswoche angebrochen. Wie berichtet, wechselt sie zum 1. Juli als neue Direktorin des Amtsgerichts nach Passau. Vorgesehener Kandidat für ihre Nachfolge ist Rudolf Helmhagen, bisher Direktor des Straubinger Amtsgerichts.

Knapp acht Jahre lang war Kunigunde Schwaiberger die Behördenleiterin in Deggendorf, war bei ihrem Amtsantritt im Bezirk des Oberlandesgerichts München die einzige Frau an der Spitze einer Staatsanwaltschaft. Insgesamt verbrachte die Juristin knapp 19 Jahre bei der Staatsanwaltschaft in Deggendorf. Als Amtsgerichtsdirektorin wird sie künftig neben organisatorischen Aufgaben und Personalführung auch wieder im Gerichtssaal Recht sprechen.
Am stärksten in Erinnerung geblieben in ihrer Zeit als Deggendorfer Behördenleiterin ist - schon allein wegen des großen öffentlichen Interesses – das Verfahren um den Tod des damaligen Regener Landrats Wölfl. "Diese menschliche Tragödie hat mich erschüttert." Auch Fälle von Kindesmissbrauch gehen ihr nahe. Ein Beispiel dafür ist der "Pentagon-Prozess." In diesem Verfahren hatte ein 30-jähriger Familienvater die Naivität zweier Mädchen ausgenutzt und sie sexuell missbraucht, nachdem er ihnen weisgemacht hatte, dass sie durch eine Mitarbeiterin des Pentagon überwacht würden.
Nach Deggendorf zurückkehren wird Schwaiberger bei der Feier, bei der ihr Nachfolger offiziell ins Amt eingeführt und sie gleichzeitig verabschiedet wird.

Mehr dazu lesen Sie in der Deggendorfer Zeitung vom 28. Juni