In das neue Einkaufszentrum in der Graflinger Straße darf kein Modegeschäft einziehen. Der Stadtrat hat am Montag mit deutlicher Mehrheit beschlossen, dass der Entwurf des Bebauungsplans entsprechend geändert wird. Mit dieser Entscheidung soll die Innenstadt geschützt werden.
Die Firma Karl musste für alle diese Sortimente untersuchen lassen, welche Auswirkungen zum Beispiel auf die Innenstadt die Ansiedelung von solchen Geschäften in dem neuen Komplex haben würde. Diese Analyse hat die Firma GfK gemacht, die bereits 2009 für die Stadt ein Einzelhandelsgutachten erstellt hatte. Die Marktforscher kamen zu dem Ergebnis: In der jeweils vorgegebenen Größe wären alle im Entwurf aufgeführte Sortimente Innenstadt-verträglich.
Dagegen gab es während der Öffentlichkeitsbeteiligung Widerspruch. War man zunächst davon ausgangen, in das Einkaufszentrum könnte ein Textil-Discounter einziehen, machte im vergangenen Herbst der Name "Fussl Modestraße" die Runde. Die österreichische Kette sei dem mittleren Preissegment zuzurechnen und würde deshalb wohl der Innenstadt Konkurrenz machen, argumentierten die IHK, der Handelsverband und auch die Wirtschaftsförderung der Stadt Deggendorf.
Mit der bevorstehenden Schließung der C&A-Filiale am Luitpoldplatz drohe nun eine Schwächung der Innenstadt, die von den GfK-Gutachtern noch nicht habe berücksichtigt werden können. Deshalb wolle man in dieser Situation auf Nummer sicher gehen und schlage eine Streichung der 600 Quadratmeter für ein Modegeschäft vor, sagte Architekt Markus Kress, der den Bebauungsplan im Auftrag der Stadt erarbeitet. Bauamtsleiter Christoph Strasser ergänzte, das sein eine "politische Entscheidung".
Investor Günther Karl wollte sich auf Anfrage der Deggendorfer Zeitung nicht zu der Stadtratsentscheidung äußern. Er stellte der DZ aber E-Mails zur Verfügung, aus denen hervorgeht, dass "Fussl Modestraße" nun eine Ansiedelung in Plattling in der Nähe des Globus erwägt. Und es wird deutlich, dass auch C&A Interesse an einem Umzug in die Graflinger Straße hatte.
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