Adler für Gipfel gerüstet
Mintrachings Niederlage tut den Drittliga-Handballerinnen ganz besonders weh

21.11.2023 | Stand 21.11.2023, 8:30 Uhr
Gerd Winkler

Diese Auswärtsniederlage in der dritten Frauen-Liga schmerzte Hans-Jürgen Kästl mehr als alle zuvor. Foto: Christian Brüssel

Die Handballfrauen von Drittliga-Aufsteiger SG Mintraching/Neutraubling haben auch das fünfte Auswärtsspiel verloren: 21:24 (14:13) beim mit Halbrechts Sabrina Tröster (5 Tore) und Kreis Ida Petzold (5) vom Bundesliga-Team verstärkten Tabellendritten HSG Stuttgart-Metzingen.

Der Rückstand zu Relegationsrang acht beträgt jetzt drei Punkte. Mintraching nimmt weiter Platz zehn ein und erwartet am Samstag um 17.30 Uhr den Neunten TSV Haunstetten.

In Metzingen legte der Neuling los wie die Feuerwehr (7:2. 12.) und lag nach einem verwandelten Strafwurf von Jasmin Lehner 14:8 (27.) vorne. Es folgte ein 0:5-Negativlauf bis zur Pause! Bei 19:20 (52.) geriet Mintraching erstmals in Rückstand. In dieser Phase schied Hannah Platzer verletzt aus, vorübergehend musste überdies Routinier Carina Marhöfer angeschlagen pausieren.

Unbelohnter Aufwand

Für Trainer Hans-Jürgen Kästl war das „bisher die Niederlage, die am meisten weh tut“. Die Mannschaft hätte sich für den großen Aufwand nicht belohnt. „Die Mädels haben mit viel Leidenschaft und sehr gutem Timing bärenstark verteidigt“, analysierte Kästl und ging ins Detail: „Wir hatten ein gutes Raum-Zeit-Gefühl, wann wir im richtigen Moment aushelfen und zuschieben.“

Ärgerlich war hingegen die zum Nachteil gepfiffene Schlüsselsituation bei 20:22 (57.46): „Wir kriegen einen klaren Siebenmeter nicht, im Gegenzug kassieren wir einen und kriegen eine Zeitstrafe obendrauf.“ Anstatt den Einheimischen auf die Pelle zu rücken, bedeutete das 20:23 die Entscheidung. Mehr als 21 erzielte Treffer waren nicht drin, weil auf den Flügeln die Durchschlagskraft fehlte.

In der Handball-Bayernliga der Männer haben die Adler der SG Regensburg die Festung von Drittliga-Absteiger DJK Waldbüttelbrunn eingenommen. Mit dem Rückenwind des 30:25 (15:15)-Erfolgs empfängt der Tabellenzweite am Samstag (17.30 Uhr) Spitzenreiter Coburg II. Das Glanzstück ist womöglich teuer erkauft: Ob der vorzeitig wegen einer Knieverletzung ausgeschiedene Bastian Simbeck gegen die Oberfranken mitmischen kann, wird sich zeigen. „Es war super, alle haben sich zusammengerissen“, kommentierte Trainer Kai-Uwe Pekrul oberflächlich den fünften Sieg im fünften Auswärtsspiel.

Frühe rote Karte

In der ersten Hälfte gab die SG ab dem 2:1 (4.) die Führung nicht mehr her, ehe drei Sekunden vor der Pausensirene Linus Dürr mit einem seiner acht Feldtore egalisiert. Zu diesem Zeitpunkt war Linksaußen Tom Wuka wegen einer roten Karte (9.) schon raus. Bei seinem zweiten Treffer zum 5:2 streifte der Ball den Kopf des Torhüters. Nach dem Seitenwechsel lag Waldbüttelbrunn bis zum 21:20 (40.) vorne, nun sorgte wie so oft einer der Simbeck-Brüder für die Entscheidung: Von den letzten acht Treffern gingen fünf auf das Konto von Johannes.

Derweil quittierte der stark ersatzgeschwächte Frauen-Bayernligist ESV 1927 II eine deftige 19:37 (8:19)-Pleite bei Ligaprimus Stadeln. „Ohne Sechs waren wir gegen das voll- und topbesetztes Stadeln nur phasenweise wettbewerbsfähig“, klagte Coach Daniel Kessler. Es hätten die Mittel gefehlt, um der Power beim Kombinationsspiel, dem Eins-gegen-Eins und dem Tempospiel standzuhalten. Am Samstag (15.30 Uhr) gastiert Simbach im Bunker.