Architekt des sächsischen Landtags
Regensburger Gestaltungsbeirat der ersten Stunde: Architekt Peter Kulka gestorben

07.02.2024 | Stand 08.02.2024, 12:15 Uhr

Peter Kulka, hier 2014 als Architekt des neuen brandenburgischen Landtages in Potsdam: 1998 gehörte er zur ersten Riege des neu installierten Regensburger Gestaltungsbeirats. Foto: Ralf Hirschberger, dpa

Er war der Architekt des sächsischen Landtags am Elbufer in Dresden: Peter Kulka. Im Alter von 86 Jahren ist er nun gestorben. Auch für Baukunst in Regensburg spielte er eine Schlüsselrolle.



Architekt Peter Kulka ist am Montag in seiner Geburtsstadt Dresden gestorben. Er wurde 86 Jahre alt. Das bestätigte sein Büro gestern. Zu Kulkas bekanntesten Bauwerken gehören der sächsische Landtag und die Centrum-Galerie in Dresden. Auch der brandenburgische Landtag in Potsdam, 2014 eröffnet, wurde nach Entwürfen von Kulka gestaltet. In Dresden schuf er unter anderem für den kleinen Hof des Residenzschlosses eine transparente Überdachung. Zuletzt plante er weitere Neubauten für den Dresdner Landtag am Elbufer.

Peter Kulka absolvierte eine Maurerlehre und eine Ausbildung zum Ingenieur Fachrichtung Architektur, bevor er sein Studium in Berlin-Weißensee bei Selman Selmanagic aufnahm. Nach seiner Flucht aus der DDR war er von 1965 bis 1968 Mitarbeiter von einem der ganz Großen: Hans Scharoun in West-Berlin. 1979 gründete er sein eigenes Büro in Köln, 1991 die Niederlassung in Dresden. Berühmt wurden etwa das „Haus der Stille“ der Abtei Königsmünster in Meschede, das Bosch Haus Heidehof in Stuttgart sowie die Neugestaltungen für das Konzerthaus Berlin, dem ehemaligen Deutschen Schauspielhaus von Karl Friedrich Schinkel.

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In Regensburg gehörte Peter Kulka ab Mai 1998 zu den Architekturwächtern der ersten Stunde. Im neuen städtischen Gestaltungsbeirat war er bis 2000 Vorsitzender, beurteilte, durchaus streitbar und profiliert, in 14 Sitzungen stadtbildprägende Projekte und kämpfte für Baukunst. Das unabhängige Gremium startete, damals initiiert von Architekt Siegfried Dömges, Oberbürgermeister Hans Schaidinger und Planungsreferent Günter Stöberl, als Vorzeigeprojekt, das international Schule machte. Die Gründerriege versammelte so klangvolle Namen wie den Münchner Architekten Fritz Auer, der – damals im Büro Behnisch & Partner – mit dem Entwurf für den Olympiapark an einem Stück Architekturgeschichte mitschrieb, sowie Willi Egli aus Zürich und Heinz Hilmer aus München.

epd/mgb