Wirtschaft
Erneut Streik an der Uniklinik Regensburg: 120 Servicekräfte fordern mehr Lohn

20.03.2024 | Stand 21.03.2024, 7:54 Uhr
Evi Paleczek

Am Mittwochmorgen versammelten sich die Streikenden vor dem Haupteingang der Klinik. Foto: Heinz Neff

Nach Pflegern und Ärzten haben am Mittwoch erneut Beschäftigte der Krankenhaus-Dienstleistungs GmbH (KDL) am Universitätsklinikum (UKR) protestiert. Sie beteiligten sich am Warnstreik der Servicegesellschaften der bayerischen Universitätskliniken.



Laut ver.di haben sich morgens um 7 Uhr 120Streikende vor dem Haupteingang zur Auftaktkundgebung versammelt. Nach einem Sparziergang zur Alten Mälzerei fand dort die Abschlusskundgebung statt, teilt Fachsekretär Heinz Neff mit.

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Die KDL-Angestellten erledigten Reinigungs-, Transport-, Gärtner-, Schneeräum- und Sicherheitsdienste. Die Beschäftigten seien vor etwa 18Jahren aus dem UKR in die KDL ausgegliedert worden, um sie geringer entlohnen zu müssen. So seien gerade Beschäftigte in den unteren Lohngruppen noch bedeutend schlechter gestellt.

Kein Gehaltsaufstieg für länger Beschäftigte



Bezahlt würden die Beschäftigten nach dem Gebäudereinigertarifvertrag. Dieser biete laut Neff deutlich schlechtere Konditionen als der Tarifvertrag der Länder, der für die Beschäftigten des UKR gelte. So hätten länger Beschäftigte keinen Gehaltsaufstieg nach einer gewissen Beschäftigungszeit. Das Urlaubsgeld sei niedriger, es existiere keine Jahressonderzahlung/Weihnachtsgeld und es fehle die Zusatzversorgungskasse/Betriebsrente, die gerade für Beschäftigte in den unteren Lohngruppen wichtig für den Schutz vor Altersarmut sei.

In Zeiten des massiven Anstiegs der Lebenshaltungskosten sei es für die Beschäftigten nicht mehr hinnehmbar, in der zweiten Klasse entlohnt zu werden. Sie arbeiteten Hand in Hand mit den Beschäftigten des UKR.

All dem werde man ein Ende bereiten, kündigt Robert Hinke, Landesfachbereichsleiter für Gesundheit & Bildung bei ver.di Bayern an. Man erwarte die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Da sich die Arbeitgeber dieser Selbstverständlichkeit bislang entzogen hätten, habe am Mittwoch nun ein erster Warnstreik stattgefunden.

Laut Matthias Dettenhofer, Pressereferent am Uniklinikum, sei im Vorfeld eine Notdienstvereinbarung getroffen worden, die eine Besetzung für die kritisch-medizinischen Bereiche gewährleistet habe. Damit seien die Dienstleistungen in kritischen Bereichen sichergestellt gewesen.

ep