Kein anderes Flussgebiet in Deutschland ist aktuell in einem besseren ökologischen Zustand als die Donau und ihre Zuflüsse. Das geht aus einem Bericht des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamts hervor, der der PNP vorliegt. Auf Platz zwei und drei im Öko-Ranking der zehn großen Flussgebiete Deutschlands liegen die Maas und der Rhein mit seinen Nebenflüssen. Platz vier nimmt die Eider ein, fünf die Elbe, sechs Warnow und Peene. Die Ems liegt auf Platz zehn. Der ökologische Zustand hängt in erster Linie von der biologischen Vielfalt an Organismen wie Fischen, Insekten, Wasserpflanzen und Algen ab. Doch müssen die Flüsse auch Schadstoffnormen erfüllen.
20 Prozent des Flussgebiets der Donau, einschließlich Nebenflüssen wie Isar, Inn und Ilz, in sehr gutem oder gutem ökologischen Zustand. Zwölf Prozent des Rhein-Flussgebiets sind in gutem Zustand, im Ems-Gebiet lediglich ein Prozent.
Die neuen Zahlen erscheinen zum 30. Jahrestag der Sandoz-Katastrophe in der Schweiz. Bei dem Brand in der Chemiefabrik waren am 1. November 1986 mit dem Löschwasser Giftstoffe in den Rhein gelangt und hatten dort ein großes Fischsterben ausgelöst.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erklärte, Grundwasser, Seen und Flüsse seien wichtige Lebensadern. "Ihr Schutz hat oberste Priorität. Wir haben heute viel mehr Kläranlagen, hunderte Uferkilometer sind wieder naturnah, es gibt weniger Hindernisse für wandernde Fischarten. Am Ziel sind wir aber noch lange nicht", so die SPD-Politikerin weiter. "Jahrhundertelange Belastungen können wir nicht mal eben in kurzer Zeit beseitigen. In den kommenden Jahren werden daher weitere Maßnahmen folgen müssen, zum Beispiel strengere Regeln für die Düngung."
Was den chemischen Zustand der Flüsse angeht, bietet der Bericht des Umweltministeriums ebenfalls neue Daten mit Blick auf Belastungen etwa mit Pestiziden, Schwermetallen oder industriellen Schadstoffen. Demnach sind die Flussgebiete Schlei und Trave zu 79 Prozent in gutem Zustand, die Donau zu 78 Prozent, die Weser zu 72 Prozent, der Rhein zu 65 Prozent, Warnow und Peene zu 62 Prozent.
