Dass sie mal ziemlich gut im Mountainbiken war und 2008 Junioren-Europameisterin wurde, ist Mona Eiberweiser nicht wichtig. Erstens hat sie 2013 ihre Rennkarriere beendet und zweitens war das droben auf der Alm kein Thema. "Für mich hat das Gewinnen heute keinen Wert mehr", sagt sie: "Ich kann mehr als Radlfahren."
Rohrnudeln backen zum Beispiel. Für die ist Mona Eiberweiser nämlich im Gasteinertal fast schon berühmt. Allein ihre Buchteln trieben manchen Wanderer den beschwerlichen Weg nach oben. Zum Gamskarkogel führt keine Seilbahn, die letzten 700 Höhenmeter muss man schon zu Fuß überwinden – angespornt von der Hoffnung auf eine fluffig-köstliche, mit Puderzucker beschneite Rohrnudel mit Zwetschgenröster.
Der Zeitpunkt, Hüttenwirtin zu werden, war perfekt. Am 28. Juni lieferte Mona Eiberweiser an der Deggendorfer Hochschule ihre Bachelorarbeit im Fach Medientechnik ab, dann packte sie ihre Sachen. Wirt Gottfried Härtel (38), der die Schutzhütte seit zwei Jahren vom Gasteiner Alpenverein gepachtet hat, hatte per facebook eine Wirtin über den Sommer gesucht. Mona Eiberweiser war nicht die einzige Bewerberin – aber die überzeugendste. "Ich wollte nach dem Studium nicht irgendwo in Australien herumsantln und ich war auch nicht auf der Suche nach mir selbst. Die Hütte hat mich interessiert. Ich dachte mir, ,des machst jetzt einfach’ und fühlte mich vogelfrei."
Nach einem Telefonat mit dem Wirt war’s ausgschmatzt. Er: "Es gibt hier heroben kein fließend Wasser und keinen Strom. Das wird kein Luxusurlaub." Sie: "Ich bin sowieso keine, die den ganzen Tag in der Hüttn rumsitzt." Familie und Freunde fanden die Entscheidung mutig. Mona gar nicht. Warum auch? "Wenn’s passt, dann braucht man keinen Mut. Ich wollte immer dort sein, auch in harten Zeiten."
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"Schafe waren meine besten Freunde", sagt Mona Eiberweiser über ihren Sommer auf der Hütte mit der traumhaften Aussicht.
Die Wirtin lässt sich hängen – aber nur auf der Leine.
