Passau
Ein Original, das fehlen wird – Dano Fusarri gestorben

19.03.2018 | Stand 20.09.2023, 5:02 Uhr

Der Caffè in der Tagesbar "San Paolo" war über Jahre Lebenselexier für Dano Fusarri und auch seine Gäste. Der kultig-kauzige Barista ist jetzt 73-jährig gestorben. − Foto: Karl

Dano Fusarri ist sicher das, was man als Passauer Original bezeichnen darf. Der kultig-kauzige Italiener bereicherte die Passauer Lokalszene über Jahrzehnte mit südländischer Lebensart ebenso wie die Passauer Altstadtstraßen mit seiner auffälligen dreirädrigen Ape, einem Vespa-Ableger, der perfekt zu dem kleinen gebürtigen Mailänder passte. Sympathische italienische Auftritte, die man nun vermissen wird. Dano Fusarri, zuletzt 13 Jahre Barista in der Tagesbar "San Paolo" neben dem Paulusbogen, ist am Sonntagnachmittag – auch für seine Familie überraschend – 73-jährig nach einem kurzen Aufenthalt im Klinikum Passau gestorben.

"Wie lange willst du noch im Café stehen?", fragte ihn der PNP-Reporter vor eineinhalb Jahren "Frag nicht mich, frag ihn", sagte Dano damals und blickte zur Decke. Viele Gäste machten sich deswegen keine Sorgen, zumal offenbar gute Kontakte zu Gottes Stellvertreter auf Erden bestanden. In einer Ecke des frequentierten Lokals hängt ein großes gerahmtes Konterfei von Papst Franziskus und darunter eine amtliche Note samt Siegel aus dem Vatikan. "Der Heilige Vater erteilt Giordano Fusarri und allen Gästen des Cafés San Paolo von Herzen den Apostolischen Segen und erbittet die Fülle der göttlichen Gnaden", steht auf der Urkunde vom Juni 2013.

Umso überraschender ist nun der plötzliche Tod des Italieners, der sich vor knapp zwei Wochen wegen Untersuchungen ins Klinikum begab. Am Sonntagnachmittag starb Dano dort in den Armen von Ehefrau Milena und Tochter Nadia – für beide "zu schnell und überraschend". Über den Zeitpunkt der Beerdigung in Passau und die Zukunft von Danos kleinem Gastro-Paradies am Paulusbogen gab es am Montag noch keine Aussagen.

− ck

Mehr dazu lesen Sie in der PNP (Ausgabe Passau) vom 20. März