Sechste Stunde, jetzt noch Musik und dann raus aus der Schule. Was macht man da als Lehrer? Was macht man mit einem 14-Jährigen, der sich selbst für unmusikalisch hält, deshalb eher geringes Interesse an Synkopen und Co. hat und schon allein hormonell bedingt sehr ablenkungsgefährdet ist?
Michael Tausch freut sich geradezu über solche Herausforderungen: "Genau wegen so etwas bin ich da, das ist mein Job!", sagt der Musikpädagoge. "Wer‘s eh schon kann, der braucht mich nicht. Meine Aufgabe ist es, die Tür aufzumachen, dem Schüler die Sicherheit zu geben: ,Du kannst das lernen!‘ Den Umgang mit der Stimme zum Beispiel, den kann man üben – und das Ergebnis ist oft überraschend."
Mit dieser Haltung hat sich Tausch in Jahrzehnten einen Ruf erworben, er gehört zu den beliebtesten Lehrern am Leopoldinum. Dem ist er selbst entsprungen – 1987 machte er selbst sein Abitur am Altstadt-Gymnasiums, zehn Jahre später kehrte er als Lehrer dorthin zurück.
So hat er selbst schon Generationen von Schülern ausgebildet, die breite Öffentlichkeit kennt ihn aber aus Konzerten. Michael Tausch ist eine bekannte Figur am Dirigentenpult bei verschiedenen Chören, er tritt aber auch selbst auf als Solokünstler, er konzertierte schon an der Orgel, dem Cembalo und dem Hammerflügel. Mit 16 Jahren debütierte er mit einem abendfüllenden Orgelkonzert beim Bad Füssinger Orgelsommer....
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Als Dirigent erlebt ihn die breite Öffentlichkeit am häufigsten.
