Ruhmannsfelden
Gemeinde erklärt die erneute Badesee-Sperrung

18.08.2017 | Stand 20.09.2023, 0:44 Uhr

Vorübergehend verzichten müssen diese jungen Damen auf den Sprung in den Ruhmannsfeldener Badeweiher. Die Gemeinde erklärt die Gründe für die erneute Sperrung. − Foto: Deiser

Bürgermeister Werner Troiber informiert, warum der Naturbadeweiher, der auf natürliche Weise gereinigt und geklärt wird, immer wieder für einige Zeit gesperrt werden muss:

"Die Wasserqualität des Naturbadeweihers entspricht der von Trinkwasser. Die Vorgaben und Grenzwerte sind analog dazu einzuhalten und gesetzlich vorgegeben. Auch in unserem Naturbadeweiher gibt es diesbezüglich keine Ausnahmen. Trinkwasser musste bereits in vielen Gemeinden immer wieder abgekocht werden, um eine Keimbelastung zu neutralisieren. Unser Badeweiherwasser kann man nicht einfach abkochen, um diese Keime zu töten. Es muss zudem klargestellt werden, dass der Naturbadeweiher auch äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. Sei es durch Kot von Vögeln und Enten oder durch landwirtschaftliche Einflüsse wie Partikel beim Ausbringen von Gülle oder Einflüsse, die sich durch den Regen von der Atmosphäre aus dort niederschlagen."

Das Ingenieurbüro Grafinger erklärt diese Einflüsse: "Durch den Regen erfolgt eine Änderung in der chemischen Zusammensetzung des Wassers. Der ph-Wert verschiebt sich kurzfristig. Dadurch kommt es zu einer Stresssituation im System. Die Reaktion ist, dass sich die Pseudomonasbakterien verklumpen, sprich, zu größeren Formationen zusammenziehen. Dadurch kommt es zu der Messung von erhöhten Werten. Weiter werden durch den Regen Feinstaub, Pollen und Sande, die sich in der Atmosphäre gebildet haben, in das Wasser eingebracht. Man spricht da nicht von Einschwemmungen von außen, sondern vielmehr von Einbringung durch die Regentropfen. An diesem Feinstaub bilden sich Pseudomonas. Es gibt dazu schon einige Studien", teilte das Ingenieurbüro erklärend mit.

Unerwähnt solle laut Gemeinde nicht bleiben, dass uneinsichtige und unvernünftige Besucher des Naturbadeweihers einen Anteil an der Verunreinigung haben. Wer sich auf der Liegewiese eincremt wie eine Ölsardine und dann ohne zu duschen in die Anlage springt, muss bedenken, dass diese Cremes und andere Substanzen durch das biologische Regenerationsbecken (Pflanzen) abgebaut werden müssen.
Es werde nicht mit Chemie gearbeitet, sondern mit natürlicher Filtration und dies brauche Zeit. Anzumerken sei, dass es nicht an mangelnder Pflege der Anlage liegt, sondern dem natürlichen Reinigungssystem geschuldet ist, teilte die Verwaltung weiter mit. Es wird daher bei den Badbesuchern um Verständnis gebeten, dass es immer wieder zu Schließtagen kommt.

− dr