Tüßling/Altötting/Burghausen
Seit 120 Jahren ist Burghausen am Zug

08.08.2017 | Stand 19.09.2023, 23:42 Uhr

Der erste Zug trifft in Burghausen ein: Feierliche Eröffnung mit Honoratioren und Schulkindern am 9. August 1897. − Foto: Fotomuseum Burghausen

Vor 120 Jahren konnten die Bewohner von Altötting und Burghausen den Anschluss an das bayerische Eisenbahnnetz feiern. Am 1. Mai bzw. am 9. August 1897 war es endlich soweit und der verkehrstechnische Fortschritt hielt auch in den Gemeinden zwischen Tüßling und Burghausen Einzug.

Als 26 Jahre früher, am 1. Juni 1871, die Strecke München – Mühldorf – Simbach eröffnet wurde, hatten Altötting und Neuötting den Kampf um einen Bahnhof im Ort zunächst verloren. Deshalb begannen nun alle Orte südlich des Inn, sich verstärkt um einen Bahnanschluss zu bemühen. Argumente für einen Bahnanschluss gab es genügend: die berühmte Wallfahrt nach Altötting etwa, die Sehenswürdigkeiten der alten Herzogstadt Burghausen – und Neuötting wollte nach dem Ende der Innschifffahrt mit Hilfe der Bahn Handel treiben. Diese drei Städte übernahmen alsbald die Wortführung.

Am 23. Mai 1894 nahm die Regierung den Antrag zum Bahnbau Burghausen – Mühldorf an. Am 13. September 1895 wurtde beschlossen, "die weitere Bearbeitung der südlich von Altötting liegenden Trasse vorzunehmen". Die Altöttinger Bürger konnten am 1. Mai 1897 die feierliche Eröffnung ihrer Bahnlinie mit großer Begeisterung begehen. Und am 9. Auigust war es in Burghausen so weit.

Die gesamte Strecke brachte für eine Lokalbahn unerwartet hohe Einnahmen. Besonders die Wallfahrerzüge waren immer ausgebucht und brachten viel Betrieb auf die Strecke. Die im Aufbau befindliche chemische Industrie in Holzfeld nördlich von Burghausen machte sodann 1916 einen Industrieanschluss von der Station Pirach aus notwendig. Dabei fuhren die Personenzüge und Stückgutwagen nur nach Burghausen-Stadt, Güterzüge nur zum Wackerwerk.

− red

Ausführlich berichtet die Heimatzeitung am 9. August!