Landauf landab wird geklagt: Junge Ärzte wollen nicht aufs Land. Junge Mediziner wollen sich nicht den Stress eines Hausarztes antun. In Vilshofen passiert gerade das Gegenteil. Zwei junge Ärzte haben sich nach ihrer Ausbildung entschlossen, gemeinsam eine Allgemeinarzt-Praxis zu betreiben. "Ein geglückter Generationswechsel", stellen alle Beteiligten fest.
Dr. Bernhard Bauer und Dr. Martin Stang (beide 33) kommen aus der Region. Bauer ist aus Ortenburg und Stang aus Straßkirchen bei Passau. Sie kennen sich aus dem Studium in Regensburg, haben schnell gemerkt, dass sie gleich ticken und sich vorstellen könnten, in ihrer Heimat gemeinsam eine Hausarztpraxis zu betreiben.
"Wir sind systematisch vorgegangen", erzählt Dr. Bauer. Sie schauten sich ein Jahr lang um, wo in der Region anerkannte Hausärzte möglicherweise altersbedingt in den Ruhestand gehen möchten. Dr. Bauer und Dr. Stang sprachen die älteren Kollegen an, von denen sie annahmen, dass sie angesichts ihres Alters von rund 65 Jahren ans Aufhören denken könnten. Dr. Georg Bachl ist einer von ihnen. "Was für ein Glücksfall! Andere verzweifeln, weil sie keinen Nachfolger finden. Bei mir ruft einer an und fragt mich, ob er mein Nachfolger werden dürfe."
Er war einverstanden und wird seine Praxis in der Krankenhausstraße an Dr. Bernhard Bauer übergeben.
Ebenfalls auf der Liste der "ruhestandsverdächtigen" Hausärzte stand Dr. Michael Commes mit seiner Praxis am Stadtplatz. Dessen Sitz übernimmt offiziell zum 1. April Dr. Martin Stang, der sich bereits seit einem halben Jahr einarbeitet.
− hr
Mehr lesen Sie im Vilshofener Anzeiger vom 23. 3.
