Vilshofen
Pleinting bekommt eine Ausnahme beim Lärmschutz

11.07.2017 | Stand 19.09.2023, 5:57 Uhr

Johanna Petraschka unterhält sich in ihrer Wirtshausstube mit dem obersten Lärmsanierer an Schienenwegen in Deutschland, Alexander Pawlik. − Foto: Rücker

Eigentlich saßen da am Wirtshaustisch zwei Gegner nebeneinander. Zum einen Alexander Pawlik, der oberste Lärmsanierer an Schienenwegen in Deutschland, der den Pleintingern eine drei Meter hohe Lärmschutzwand hinstellen möchte. Zum anderen Johanna Petraschka, die im Auftrag ihrer Tante Christa Baumgartner (85) dafür kämpft, dass für Pleinting eine Ausnahme gemacht wird. Damit der Ort nicht durch eine drei Meter hohe Wand wie einst Berlin geteilt wird.

Pawlik war schon einmal in Vilshofen. Im August 2016 hatte er in der Mensa höflich, aber bestimmt deutlich gemacht: Das Gesetz und Bestimmungen lassen beim Bau von Lärmschutzwänden kaum einen Spielraum für Sonderwünsche zu. Die Menschen verstanden, was er rüberbringen wollte: Widerstand ist möglich, aber aussichtslos. So, wie es im Planfeststellungsbeschluss stehe, werde es kommen.

Petraschka ließ sich nicht beirren, schließlich wurde sogar geklagt. Am Montagnachmittag kam es in der Wirtshausstube des Gasthauses Baumgartner in Pleinting zum Spitzengespräch, bei dem die beiden Parteien an einem Tisch saßen. Vermittelt hatte das die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl, die im Verkehrsausschuss des Bundestags sitzt. Mit am Tisch: Pleintinger Betroffene sowie MdB Christian Flisek und Bürgermeister Florian Gams.

Ziel war, für Pleinting einen Kompromiss zu finden, ohne das Gericht bemühen zu müssen. Und das gelang am Ende des Gesprächs. Für Pleinting wird eine Ausnahme gemacht.