"Scriabin Code"
Wie der Raum für Musik Zoglau 3 seine Gäste betört

11.02.2018 | Stand 21.09.2023, 1:26 Uhr

En Gesamtkunstwerk aus Musik und Bild erschafft Klarinettist Martin Albrecht (links) mit seinem "Scriabin Code". Oben hinter der Projektion lässt sich der Schriftzug "Zoglau 3" lesen. − Foto: Meisenberger

Ein Hindernis auf dem Weg zur Kultur kann auch ein Hase sein. Oder zwei. Auf dem Weg nach Zoglau 3 nahe Taubenbach im Landkreis Rottal-Inn – bei der Kirche den Berg hoch, dann zwischen Gehölz und Acker den Wegweisern folgen – sollte man in der Dämmerung vom Gas gehen, hier sagt sich mancher auf offener Straße gute Nacht. Seit 1999 betreiben hier Ina und Emmerich Hörmann ihren "Raum für Musik Zoglau 3" – eine reine Privatinitiative der Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und des Musikveranstalters, die von München auf diesen abgeschiedenen Bauernhof in Niederbayern gezogen sind.

Wer so etwas macht, der macht es aus Liebe. Und das ist spürbar an diesem Flecken. Im Flur gibt es, im Eintritt inklusive, köstliche bis gewöhnungsbedürftige selbstgemachte Brotaufstriche, die Treppe hoch wartet unterm holzvertäfelten Dachstuhl der wohnliche und akustisch absolut bemerkenswerte "Raum für Musik". Am Freitagabend, wieder einmal, war hier zu erleben, was ein Konzert im 21. Jahrhundert sein könnte – vorausgesetzt, man vergisst seine Erwartungen, setzt sich, öffnet sich. Und hört. In diesem Konzert hier geht es um die Musik des russischen Pianisten und Komponisten Alexander Skrjabin (1871–1915). Dargeboten wird es zum einen von der klassischen Pianistin Asli Kiliç, zum anderen von dem aus Burghausen stammenden Improvisations-Pianisten Daniel Prandl an der Seite des Jazztrios von Martin Albrecht (Klarinetten & Electronics), Katharina Gross (Kontrabass) und Dirik Schilgen (Drums). Und weil Skrjabin Synästhet war, Tonarten farblich gesehen und für ein universales Kunsterleben ein Farbenklavier entwickelt hat, darum lässt Reinhard Geller live am Computer Farben, Muster, Bild und Wort zur Musik auf der Bühnenrückwand erscheinen, sich entwickeln, tanzen, vergehen . . .

Nächstes Konzert: Sängerin Pegelia Gold & Polychrome Orchestra am 25.2. um 18 Uhr

Die ganze Reportage lesen Sie am 12. Februar im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.