Pfarrkirchen
Darum hat die Stadt immer noch kein Kino

05.04.2018 | Stand 21.09.2023, 0:18 Uhr

Im Club Bogaloo war früher das städtische Kino untergebracht. Die Programmtafel hängt noch immer. −Foto: Döbber

Seit Jahren warten die Pfarrkirchner auf ein Kino. Wer heute die Minions, Shades of Grey oder den Dampfnudelblues auf einer großen Leinwand kucken will, muss ins Auto steigen – und mindestens 20 Kilometer fahren. Dass die Pfarrkirchner in ihrem eigenen Lichtspielhaus Filme sehen konnten, ist Jahrzehnte her. An der Fassade des heutigen Bogaloo-Clubs, wo früher das städtische Kino untergebracht war, prangt noch immer das inzwischen verblichene Emblem mit der Aufschrift "Komm, wir gehen ins Kino.

Bürgermeister Wolfgang Beißmann versichert, alles zu tun, um endlich ein Lichtspielhaus in die Kreisstadt zu bringen. "Bislang konnte aber kein geeigneter Standort gefunden werden." Möglichen Investoren seien immer abgesprungen. Und das obwohl Kinobetreiber offenbar großes Interesse an der Kreisstadt haben. "Wir würden sofort nach Pfarrkirchen kommen, wenn es finanziell und baulich passen würde", sagt der Chef des Eggenfelender Kinos Georg Schwendinger. Bürgermeister Beißmann sieht gerade jetzt großes Potenzial im Standort Pfarrkirchen. "Es passiert so viel in der Stadt. Die Chancen, dass wir ein Kino bekommen, stehen so gut wie nie." Konkrete Standorte für ein neues Konzept gebe es indes noch nicht.

Vor einer ähnlichen Situation stand übrigens auch die Stadt Dorfen im Landkreis Erding. Doch man hat unkonventionell reagiert. In Dorfen gibt es nun ein kleines kommunales Kino mit rund 50 Sitzplätzen. Es wurde von der Stadt gebaut und wird von einem Förderverein betrieben. Täglich werden dort Filme gezeigt. "Es ist ein Erfolgsmodell", sagt Kinomanager Georg Schmederer. "Es trägt sich finanziell von selbst." Einen Investor? Den hat man in Dorfen gar nicht gebraucht.

− cd